Die Wild Wings Mark Fraser (2) und Christopher Fischer (58) entschärfen vor dem eigenen Tor eine gefährliche Szene. Foto: Sigwart

Eishockey: Nürnberg zeigt beim 5:3 in Schwenningen die Defizite auf. Ausgleich zum 4:4 lag in der Luft. Mit Video

Wild Wings – Ice Tigers 3:5 (1:3, 2:1, 0:1). So hatten sich die Wild Wings die "englische Woche" nicht vorgestellt! Nach den Niederlagen gegen München und in Straubing war für die Schwenninger auch am Sonntagabend gegen Nürnberg beim 3:5 nichts zu holen.

Damit leuchtet die "Rote Laterne" weiter am Bauchenberg. "Das war teilweise frustrierend. Nach dem 1:1-Ausgleich waren wir etwa zehn Minuten lang im Panikmodus, das darf uns nicht passieren", sagte Coach Paul Thompson nach der Partie gegen die Ice Tigers, die damit ihren dritten Sieg in Folge einfuhren.

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Nur 2713 Zuschauer wollten das späte Sonntagabend-Spiel in der Arena sehen. Viele davon waren wohl überrascht, dass Backup Ilya Sharipov zwischen den Pfosten stand. Der 24-Jährige sah erste Chancen seiner Teamkollegen Alex Weiß (4.) und Andreas Thuresson (6.). Schwenningen machte Druck, war auf Wiedergutmachung aus. Allerdings hatte der Wild-Wings-Goalie auch Glück, dass Eugen Alanov (8.) das leere Gehäuse verfehlte.

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Zwar machte es Mike Blunden (12.) auf der anderen Seite besser, doch gut fünf Minuten später war der Jubel nach Nürnberger Treffern von Oliver Mebus (12.), Kevin Schulze (16.) und Brandon Buck (17.) längst vergessen. Allen Gegentoren waren zum Teil haarsträubende Fehler der Wild Wings vorausgegangen. "Wir waren nicht nahe an den Gegenspielern dran", nannte Geschäftsführer Christoph Sandner ein Hauptproblem der Schwenninger. Dazu kamen Patzer bei den Wechseln, in Sachen Abstimmung oder im Aufbauspiel.

Die Franken profitierten auch zu Beginn des Mittelabschnitts von unnötigen Scheibenverlusten der Wild Wings, verpassten die frühe Vorentscheidung. War der Pfostenschuss des Schwenningers Pat Cannone (26.) der Weckruf? Nein. Buck (28.) nutzte das zweite Powerplay der Ice Tigers – ohne große Gegenwehr – zum 4:1 für Nürnberg. Den Frust darüber arbeitete Kapitän Mark Fraser an Ex-Wild-Wing Will Acton ab. Punktsieg im Boxduell – und ab erst einmal in die Kabine.

Dass Cannone (37., 40.) mit einem überraschenden Doppelpack auf 3:4 verkürzte, bekamen Fraser und Acton also nur durch den Jubel der Schwenninger Fans mit. "Wir haben nie aufgegeben", meinte Marcel Kurth in der zweiten Pause. "Die Power ist noch da", betonte Sturmkollege Alex Weiß.

Die Ice Tigers hatten aus ihrer Sicht die Wild Wings also völlig unnötig ins Spiel zurückgebracht. Bei den Schwenningern stimmte auf einmal die Körpersprache, bei drei Überzahlmöglichkeiten lag der 4:4-Ausgleich in der Luft. Rund eine Minute vor dem Ende kam für Sharipov ein sechster Feldspieler. Dies nutzte Austin Cangelosi (60.) mit einem Empty-Net-Tor zum am Ende durchaus verdienten 5:3-Sieg der Nürnberger.

Tore: 1:0 Blunden (11:11), 1:1 Mebus (11:39), 1:2 Schulze (15:59), 1:3 Buck (16:52), 1:4 Buck (27:46/4:5), 2:4 Cannone (36:51/4:5) 3:4 Cannone (39:06), 3:5 Cangelosi (59:37/5:6).

Strafen: Wild Wings 10 + 10 (Fraser) – Ice Tigers 12 + 10 (Acton).

Schiedsrichter: Kohlmüller (Erding)/Wiegand (Schweiz).

Zuschauer: 2713.