Max Hadraschek Foto: Roland Sigwart

Eishockey: Die Neuen der Wild Wings (15): 24-Jähriger auf Spuren seines Vaters. Stippvisite in Neuseeland.

Max Hadraschek (24) steht persönlich bei den Wild Wings vor einer richtungsweisenden Saison. In den vergangenen Jahren hat der junge Angreifer insgesamt einen großen Schritt von der Oberliga nach oben gemacht. "Ich musste diese Chance ergreifen, vielleicht wäre sie nie mehr gekommen."

Im letzten Spiel der Schwenninger Testserie gegen das kanadische Universitätsteam der Carleton Ravens erhält Max Hadraschek von Coach Paul Thompson noch einmal eine Bewährungschance. Er spielt in einer Reihe neben Kumpel Daniel Pfaffengut und Markus Poukkula. In der 23. Minute rückt die vierte Reihe kurz in den Mittelpunkt, als Pfaffengut nach Vorarbeit von Max Hadraschek den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich erzielt.

Ansonsten war der Auftritt der Wild Wings an diesem Freitagabend schnell abgehakt, denn offenbar waren viele Spieler schon mit den Gedanken beim Start am Freitag gegen Ingolstadt.

Für Max Hadraschek hat sich in der Vorbereitung bereits angedeutet, wie hart diese Saison in Schwenningen für ihn wird. Mal gespielt – mal als überzähliger Stürmer wieder auf der Tribüne. Der Konkurrenzkampf zwischen den jungen Stürmern im Wild-Wings-Kader ist im vollen Gange. Lehrjahre in der DEL sind eben keine Herrenjahre.

"Ich habe gewusst, dass es für mich schwer wird, aber ich werde mich auf Sicht durchsetzen", zeigt sich der variabel einsetzbare Stürmer kämpferisch.

Sein Coach Paul Thompson macht ihm Mut. "Max ist sehr schnell und beweglich, hat einen guten Schuss. Jeden Tag will er dazulernen. Er hat in kürzester Zeit von der Oberliga in die DEL einen sehr großen Schritt gemacht. Er muss sich verinnerlichen, dass er mittendrin in einem Entwicklungsprozess ist und auch Geduld braucht. Aber Max hat sehr gute Ansätze, deshalb haben wir ihn ja auch geholt."

Eingelebt hat sich der gebürtige Sonthofener im Team bestens. Daniel Pfaffengut, Julian Kornelli und Cedric Schiemenz sind seine direkten Konkurrenten um die Plätze in der vierten Reihe. Die Jungs verstehen sich untereinander hervorragend. Kein Wunder, denn Max Hadraschek war bei den Pfaffenguts sogar Trauzeuge in diesem Jahr. Beide Stürmer sind in Sonthofen groß geworden.

Für Max Hadraschek war es wichtig, schon früh im Frühjahr zur Schwenninger Trainingsgruppe zu stoßen. "Es ist ja vieles neu für mich. Dies alles wollte ich in Ruhe kennenlernen." In Donaueschingen wohnt er und er schätzt die ruhige Gegend.

Sein Vater Christoph spielte in der Saison 1991/92 für die Wild Wings und begleitete seinen Sohn bei dessen Amtsantritt in Schwenningen. "Er war schon überrascht, was sich im Stadion alles verändert hat, aber er hat auch noch viele Dinge hier in Schwenningen gekannt", berichtet der Sohn. Oft besucht sein Vater die Spiele von Max. "Er ist mein größter Freund, aber er kann auch mein größter Kritiker sein. Mein Papa hat mir natürlich sehr geholfen auf meinem bisherigen Weg."

Bereits im Alter von zwei Jahren hatte Max Hadraschek Schlittschuhe angezogen. Beim ERC Sonthofen ging es mit dem Eishockey los. Mit den U18-Teams des EV Füssen und des ESV Kaufbauren spielte er in der Deutschen Nachwuchs-Liga. Nach drei Jahren beim Zweitligisten aus Kaufbeuren ging er von 2015 bis 2017 für den Oberligisten ERC Sonthofen auf Torejagd.

Hadraschek absolvierte in dieser Zeit auch sieben Spiele für das neuseeländische Team Botany Swarm. "Ich wollte einmal etwas ganz Neues probieren. Es war damals in meiner Urlaubszeit. Dieses Kapitel hat viel Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung", erinnert er sich.

Im Vorjahr spielte er beim Zweitligisten EC Bad Nauheim (12 Tore/21 Assists) eine erfolgreiche Saison, ehe der Anruf aus Schwenningen kam. "Ich bin selbst überrascht über meinen Sprung in den vergangenen Jahren. Aber ich will diese Chance nutzen."

Max Hadraschek ist noch ledig und spielt in seiner Freizeit begeistert Golf. Ebenso plant der gelernte Industriekaufmann gerade ein Fernstudium in Richtung Fachwirt.

  Max Hadraschek

Der neue Schwenninger Stürmer wurde am 12. November in Sonthofen geboren. Sein Vater Christoph (49) war ebenso ein erfolgreicher Eishockey-Profi, trug zum Beispiel in der Saison 1991/92 auch das Schwenninger Trikot. Max Hadraschek stand im Alter von zwei Jahren bereits erstmals auf Schlittschuhen. Er begann mit dem Eishockey dann beim ERC Sonthofen. Mit den U18-Teams des EV Füssen und des ESV Kaufbeuren (2011 bis 2014) spielte er in der Deutschen Nachwuchsliga, ehe er in Kaufbeuren sein Zweitliga-Debüt feierte. 2016 wechselte er zum Oberligisten Sonthofen zurück und erzielte für die Allgäuer bis 2018 dann 56 Tore (64 Assists). Für den Zweitligisten EC Bad Nauheim verbuchte er in der Saison 2018/19 dann in 52 Spielen zwölf Tore (21 Assists). Bei den Wild Wings erhielt der gelernte Industriekaufmann im Frühjahr einen neuen Einjahresvertrag.