Der Schwenninger 3:2-Torschütze Stefano Giliati (rechts) legt sich mit seinem ehemaligen Teamkollegen Tim Bender an. Foto: Sigwart

Eishockey: Thomas Sabo Ice Tigers bei 3:8-Heimniederlage ins offene Messer gelaufen. Mit Video

Wild Wings – Nürnberg 3:8 (2:2, 1:3, 0:3). Die Wild Wings haben am Sonntagabend in der DEL daheim gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 3:8 verloren. Sie verpassten damit, die Rote Laterne an Wolfsburg abzugeben.

Schwenningens Trainer Paul Thompson war nach dem Schlusszeichen verärgert. "Wir haben es Nürnberg zu einfach gemacht und drei Mal eine Führung hergegeben. Ich bin enttäuscht, weil wir am Freitag noch so eine gute Leistung geboten hatten."

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Wie beim 3:1 gegen Berlin sortierte der Brite Rihards Bukarts und Tobias Wörle erneut als überzählige Spieler aus. Sein Team zeigte ein beherztes erstes Drittel. In einer 5:3-Überzahlsituation gelang den Wild Wings nach sechs Minuten durch Mirko Höfflin auf Zuspiel von Anthony Rech das 1:0-Führung. Zwei Fehlerquellen in der Rückwärtsbewegung (7.) der Neckarstädter bescherten den Nürnbergern den 1:1-Ausgleich durch Daniel Weiss. Aber die Wild Wings drückten weiter aufs Tempo. Überaus sehenswert war die erneute Führung zum 2:1 durch Istvan Bartalis (11.). Aber es ging weiter Schlag auf Schlag. In der 15. Minute kassierten die Gastgeber das 2:2. Philipp Dupuis hatte die Scheibe vors Tor von Schlussmann Dustin Strahlmeier geschossen, von dort prallte die Scheibe vom Fuß von Jussi Timonen ins eigene Netz. Mit dem 2:2 ging es in die erste Pause. Mirko Höfflin hatte bis dahin Licht und Schatten bei seiner Mannschaft gesehen: "Nach vorne spielen wir ganz gut, aber wir müssen auf die Nürnberger Konter aufpassen", warnte er.

Und der Nationalspieler ahnte wohl schon, was dann alles noch passieren würde. Die Wild Wings gingen nach nur 45 Sekunden im zweiten Drittel zwar durch Stefano Giliati mit 3:2 in Führung, aber nur 63 Sekunden später schlugen die Ice Tigers – erneut durch Weiss – wieder zu. In der 26. Minute trafen die Franken nach Bullygewinn durch Brandon Segal zum 4:3. Das Gesicht von Paul Thompson wurde länger. Dann gab es eine umstrittene Strafe gegen Kapitän Simon Danner. Nürnberg nutzte das Überzahlspiel durch Dane Fox (32.) zum 5:3. Noch im Mittelabschnitt hätte aber Nürnbergs Daniel Weiss nach seiner Unsportlichkeit gegenüber der Schwenninger Bank auch noch in die Kühlbox gehört, aber die Unparteiischen sahen es anders. Wer weiß, wie die Partie weiter gelaufen wäre, hätte Philip McRae (43.) Gästetorhüter Treutle zum möglichen 4:5 überwunden?

Wir haben mit Marcel Kurth gesprochen:

Aber die Schwenninger Defensive präsentierte sich weiterhin schwach und kassierte die Gegentreffer sechs, sieben und acht durch ihren Ex-Topscorer Will Acton (48.), Fox (50.) und Weiss (57.). Zweieinhalb Minuten vor dem Ende wollte ein frustrierter Strahlmeier nur noch raus und machte Marco Wölfl Platz. Zuvor hatte Dominik Bittner eine Spieldauerstrafe kassiert.

Das Schwenninger Fazit: Wenn man meint, gegen ein offensivstarkes Team wie Nürnberg im taktisch disziplinlosen Hurra-Stil agieren zu müssen, kommt eben dann solch ein 3:8 heraus.

Tore: 1:0 Höfflin (5:30/ 5:3), 1:1 Weiss (6:32), 2:1 Bartalis (10:09), 2:2 Dupuis (14:38), 3:2 Giliati (20:45), 3:3 Weiss (21:48), 3:4 Segal (25:24), 3:5 Fox (31:52/5:4), 3:6 Acton (47:04), 3:7 Fox (49:48/5:4), 3:8 Weiss (56:32/5:4).

Strafen: Wild Wings: 12 + Spieldauer (Bittner/55.) – Nürnberg: 8.

Schiedsrichter: Iwert/Schrader (Harsefeld/Dorsten).

Zuschauer: 3300.