Adler-Stürmer David Wolf (blaues Trikot) taucht vor Schwenningens Torhüter Dustin Strahlmeier auf. Aber Gästeverteidiger Jussi Timonen (rechts) bremst ihn aus. Foto: Eibner

Bei der 1:3-Derbyniederlage in Mannheim toll gekämpft - aber Offensive bleibt weiter zu harmlos.

Die Wild Wings haben das erste Saisonderby in der DEL in Mannheim mit 1:3 verloren. Kämpferisch und läuferisch gab das Schlusslicht alles, doch die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive bleibt weiter das große Manko bei den Schwenningern.

Gegen das Spitzenteam aus Mannheim waren die Schwenninger leistungsmäßig über weite Strecken auf Augenhöhe, doch mit einer insgesamt harmlosen Offensive war eine Überraschung nicht drin. Für die Mannschaft von Trainer Pat Cortina bedeutete dies die neunte Niederlage in Folge. Der Schwenninger Coach ist aber überzeugt, "dass wir uns mit so einer guten Leistung aus dem Tief herausziehen". Gäste-Angreifer Marcel Kurth war frustriert: "Es war ein gutes Spiel von uns – aber wieder mit dem falschen Ergebnis."

Sehr intensiv verlief ein ausgeglichenes erstes Drittel. Die Wild Wings kassierten nach einer gerade abgelaufenen Strafe zwar nach fünf Minuten durch Ben Smith das 0:1, verwickelten dann aber die bisher stärkste Offensive der Liga clever in viele Zweikämpfe. Gleich im ersten Überzahlspiel (7.) glichen die Schwenninger aus. Mirko Sacher hatte von der blauen Linie abgezogen – Adler-Keeper Chet Pickard war die Sicht verdeckt. Sacher war es auch, der wenig später bei seinem Solo eine große Chance vergab. Doch auf der Gegenseite "tanzte" Nationalspieler Matthias Plachta Gästeverteidiger Dominik Bittner sehenswert aus und traf zum 2:1 (13.). "Wir haben uns sehr viel für das Derby vorgenommen. Unser Treffer hat natürlich gutgetan, aber wir müssen vor beiden Toren noch besser sein", forderte Mirko Sacher beim ersten Pausengang.

Hart arbeiten taten die Schwenninger um einen starken Torhüter Dustin Strahlmeier auch im zweiten Durchgang, hielten Mannheim bis zur 35. Minute gut in Schach. Doch dann blieb die Scheibe bei einem Adler-Angriff unglücklich an der Kufe von Wild-Wings-Verteidiger Benedikt Brückner hängen – Garrett Festerling (36.) war mit dem 3:1 zur Stelle. Die Gäste konnten vorm Adler-Tor in dieser Phase allerdings nur wenig Akzente setzen.

Im Schlussdrittel versuchten die Wild Wings alles, gingen spieltaktisch mehr ins Risiko, um schnell den Anschlusstreffer zu schaffen, während die Mannheimer auf ihre Chancen lauerten. Doch am Ende blieb es beim 3:1-Derbysieg der Adler.

Für die Wild Wings geht es am Sonntag (17 Uhr) im Heimspiel gegen die Fishtown Pinguins Bremerhaven um viel. Bei einer weiteren Niederlage würde für Schwenningen als Letzter im Tabellenkeller punktemäßig erst einmal der Kontakt zu den anderen Teams etwas abreißen.

Die Bremerhavener um Trainer Thomas Popiesch ließen am Donnerstag mit einem beeindruckenden 6:2-Heimsieg gegen München aufhorchen. Damit rückten die Pinguins ihren bis dato nur mittelmäßigen Saisonstart wieder zurecht.

In den ersten beiden Jahren der DEL-Zugehörigkeit überraschte Bremerhaven jeweils mit der Play-off-Teilnahme. Vor dieser Saison wurde der Etat auf 4,5 Millionen Euro aufgestockt und das Team – zum Beispiel mit den drei NHL-erfahrenen Angreifern Carson McMillan, Dominik Uher und Alex Friesen – verstärkt.

Mannheim – Wild Wings 3:1 (2:1, 1:0, 0:0). Tore: 1:0 Smith (4:03), 1:1 Sacher (6:20/5:4), 2:1 Plachta (12:27), 3:1 Festerling (35:35). Strafen: Mannheim: 6 – Wild Wings: 6. Zuschauer: 10 237 (darunter 200 Wild-Wings-Fans).