Weg versperrt: Wild Wing Mirko Sacher (rechts) versucht, sich hier gegen Iserlohns Christopher Rumble durchzusetzen. Foto: Sigwart

Eishockey: Wild Wings besiegen Iserlohn mit 4:1. Weiterhin Schlusslicht.

Die Wild Wings haben am Freitagabend in der DEL daheim gegen Iserlohn nach einer guten Leistung verdient mit 4:1 gewonnen. Die große Frage in Schwenningen lautet: War es endlich die erhoffte Wende hin zum Positiven?

Die Partie am Sonntag in Düsseldorf wird weitere Aufschlüsse darüber geben, ob die Wild Wings nun tatsächlich gemerkt haben, was die Stunde geschlagen hat. Trainer Paul Thompson war jedenfalls sehr zufrieden mit der Leistung gegen Iserlohn: "Es war ein sehr guter Tag für uns. Wir wollten und konnten den Fans nach einer schweren Woche etwas zurückgeben."

Wild-Wings-Manager Jürgen Rumrich hatte vor dem Spiel gegen Iserlohn "nach meiner Entscheidung auf eine positive Stimmung in der Halle" gehofft. Kapitän Mark Fraser machte auch deutlich: "Der Druck liegt nun auf uns Spielern."

"Kampf, Leidenschaft – ihr seid Schwenninger, zeigt es uns", so der Text auf einem Transparent der Wild-Wings-Fans kurz vor dem ersten Bully. Die Nachricht von der Personalie Jürgen Rumrich am Donnerstag hatte zweifellos den Wind aus den eigentlich größer geplanten Protestaktionen der Anhänger genommen. Für Coach Paul Thompson war es das 50. DEL-Spiel. Dustin Strahlmeier stand im Tor.

Bei den Gastgebern fehlten Marcel Kurth (Schlüsselbeinprellung) Domenic Bohac (Schulter) und ebenfalls verletzungsbedingt kurzfristig Angreifer Andreas Thuresson.

Die Schwenninger Spieler nahmen sich den Spruch auf dem Transparent ihrer Fans zu Herzen, fighteten von der ersten Minute hervorragend. Nach guten Chancen von Iserlohn erzielte Troy Bourke (17. Powerplay) mit einer cleveren Einzelaktion die 1:0-Führung der Neckarstädter. Die Roosters hatten anschließend Probleme, sich wieder zu sortieren und fingen sich nur 38 Sekunden später das 0:2 durch Jamie MacQueen ein. Bemerkenswerte Worte von Bourke in der ersten Pause: "Heute spielen wir für Jürgen Rumrich."

Im zweiten Drittel besaßen die Gastgeber gute Chancen, den dritten Treffer zu markieren. Doch in den letzten Minuten des Mittelabschnitts verloren die Wild Wings spielerisch den Faden und mussten in der 35. Minute nach einem Fehler von Dustin Strahlmeier, der bei einem Iserlohner Konter nicht aus seinem Kasten herausgekommen war, durch Tim Fleischer das 1:2 hinnehmen. Die Vorentscheidung fiel in der 48. Minute, als Jamie MacQueen mit einem sensationellen Schuss Iserlohns Schlussmann Anthony Peters zum 3:1 überwand. Per Empty-net-goal erzielte Pat Cannone noch in der Schlussminute den 4:1-Endstand.

Im letzten Spiel vor der Länderspielpause gastieren die Wild Wings am Sonntag (17 Uhr) bei der Düsseldorfer EG. Im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison unterlagen die Schwenninger den Rheinländern am 13. Oktober daheim mit 2:3 nach Penaltyschießen. Vor dem Wochenende stand die Mannschaft von Coach Harold Kreis auf dem hervorragenden dritten Platz. Doch am Freitag unterlag die DEG Krefeld mit 3:4 und wird sich am Sonntag rehabiltieren wollen. Zwei bemerkenswerte Aspekte: Torhüter Mathias Niederberger hatte vor der Freitag-Partie in Krefeld mit 1,66 Gegentoren im Schnitt den Spitzenwert der Liga, und Reid Gardiner war Erster der Scorerliste mit 18 Punkten (5 Tore, 13 Assists).

Wild Wings – Iserlohn 4:1 (2:0, 0:1, 2:0). Tore: 1:0 Bourke (16:39/5:4), 2:0 MacQueen (17:17), 2:1 Fleischer (34:42), 3:1 MacQueen (47:46), 4:1 Cannone (59:13/5:6). Strafen: Wild Wings: 6 – Iserlohn: 16. Schiedsrichter: Kohlmüller/Rantala (Erding/Finnland). Zuschauer: 4614.