Am Ende ließ nicht nur Stefano Giliati (links) in Düsseldorf den Kopf hängen. Foto: Häfmer

Eishockey: Rückstand der Schwenninger zu den Pre-Playoff-Rängen wächst immer weiter an.

4:5 in der Overtime am Freitag gegen die Krefeld Pinguine, 0:4 bei der Düsseldorfer EG am Sonntag. Nur einen Punkt durften die Schwenninger Wild Wings nach dem Wochenende auf ihr Tabellenkonto aufrechnen. Ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der Lage des DEL-Schlusslichts. Mit 21:49 Toren und sieben Punkten liegen die Wild Wings auf Rang 14. Der Rückstand auf den einst angestrebten Pre-Playoff-Platz beträgt bereits satte 13 Punkte. Mühsam ernährt sich jedoch bekanntlich das Eichhörnchen – und die Schwenninger tun derzeit wohl gut daran, Schritt für Schritt zu denken.

Die starke kämpferische Einstellung gegen Krefeld, als das Team nach einem 1:3-Rückstand und einer mäßigen Leistung zurück kam, hatte Hoffnung geschürt. Ihre starke Moral brachten die Schwenninger auch in Düsseldorf aufs Eis – allerdings nur bis zur 52. Minute. "Das 1:0 war hart und hat Düsseldorf mehr Energie gegeben. Aber nach dem 2:0 war das Spiel vorbei", sagt Trainer Pat Cortina. "Wir haben den Glauben verloren und aufgehört, Eishockey zu spielen. Das enttäuscht mich am meisten."

Zuvor hatten die Schwenninger sich durchaus Chancen erarbeitet. Sie mögen nicht unbedingt zwingend gewesen sein – doch allein ein Blick auf die Statistik, die nach 20 Minuten 12:3 Torschüsse für die Wild Wings offenbarte, untermauert den Eindruck: Eigentlich war Schwenningen das Team, das Druck machte und das Tempo bestimmte.

Allerdings schien es den Wild Wings aufs Gemüt zu schlagen, dass sie nach den vier Powerplays des ersten Drittels keine Tore vorzuweisen hatten. "Wir haben darauf nicht richtig reagiert", meint Pat Cortina. "Anstatt uns auf das zu konzentrieren, was wir in den ersten 20 Minuten gut gemacht haben, haben wir nur gesehen, was nicht funktioniert." Das Glas sei halb leer gewesen – und nicht halb voll. Und so nahm die Partie ihren Lauf. Zwar begegneten die Wild Wings der DEG, die wohlgemerkt auf Tabellenplatz vier weilt, auch im zweiten Drittel auf Augenhöhe. Doch die Schlussminuten waren zum Vergessen.

"Es ist ein hässliches Gefühl, dieses 0:4, weil wir lange gutes Eishockey gespielt haben", betont der Wild-Wings-Coach. "Ich kann schon verstehen, weshalb die Mannschaft so reagiert hat. Aber ich weiß, wie die Jungs kämpfen können – und deshalb enttäuscht es mich. Wenn man in dieser Liga auch nur drei Minuten aufhört, aktiv zu sein, treffen die anderen." Genau das hat die Düsseldorfer EG am Sonntag bewiesen.

Trotz des vermeintlich vernichtenden Resultats gab es aber auch Lichtblicke – zum Beispiel Marco Wölfl. Der zweite Goalie der Schwenninger, der oft im Schatten von Dustin Strahlmeier steht, hat am Sonntagnachmittag gegen Krefeld eine starke Leistung an den Tag gelegt und sich in den Fokus gespielt. "Ich freue mich sehr für Marco, dass er sein Potenzial dieses Mal abrufen konnte", lobt Cortina. "Das war viel besser als seine Auftritte zuvor. Und wir werden in dieser Saison jeden Spieler brauchen – sei es der zweite Torhüter, der siebte Verteidiger oder der zehnte Stürmer. Es geht nicht um den Einzelnen, auch wenn ich mich für jeden freue – aber die Mannschaft steht im Fokus."