Die Ingolstädter bejubeln das 4:3 durch Thomas Greilinger (im Hintergrund). Die Wild Wings – Andrée Hult, Kyle Sonnenburg und Dustin Strahlmeier (von links) – können es nicht fassen. Foto: Eibner

Eishockey: Schwenninger leisten in Ingolstadt Aufbauhilfe - 3:1 geführt und 3:5 verloren.

Das gibt es doch nicht: Die Schwenninger Wild Wings geben beim ERC Ingolstadt eine 3:1-Führung noch aus der Hand und verlieren mit 3:5.

So eine großartige Stimmung herrschte in Ingolstadt lange nicht mehr. Der ERC ist das schlechteste Heimteam der DEL, hatte zuletzt im Oktober zu Hause gewonnen – 1:0 gegen Wolfsburg – elf der vergangenen zwölf Spiele verloren. Und dann kam mit Schwenningen das Team der Stunde. "Keine Ahnung, was da gerade passiert ist", stand der Schwenninger Tim Bender nach der 3:5-Niederlage Rede und Antwort. "Die haben uns im letzten Drittel einfach überrannt. Wir konnten nichts mehr entgegensetzen."

Zunächst schien für die Wild Wings, bei denen Dominik Bohac verletzt ausfiel, alles nach Plan zu laufen. Andrée Hult brachte die Gäste in der 7. Minute mit einem Traumtor mit 1:0 in Führung. Kurz darauf glich Michael Collins (13.) für Ingolstadt aus. Die Wild Wings ließen sich davon nicht beeindrucken. Stefano Giliati legte das zweite Traumtor nach (17.). Er ließ drei Ingolstädter Spieler plus Goalie Timo Pielmeier wie Slalomstangen stehen und schob die Scheibe zum 2:1 in das leere Tor. Dann klappte es sogar endlich wieder mit einem Überzahl-Treffer. Tim Bender traf in der 26. im Powerplay zum 3:1. Laurin Braun verkürzte per Abstauber erneut auf 2:3 (27.).

Was danach passierte, konnte sich niemand mehr erklären. "Ingolstadt hat extrem viel Druck gemacht. Mit dieser Spielweise gewinnt man früher oder später die Partie", sagte Wild Wings Coach Pat Cortina. Mit dem Wiederanpfiff zum Schlussdrittel häuften sich auf Schwenninger Seite die Fehler. Nur 16 Sekunden waren gespielt, als Brett Olson einen Schuss von Sean Sullivan zum 3:3 abfälschte. Und auf einmal war das Selbstbewusstsein bei den zuletzt so gebeutelten Ingolstädtern wieder da. Gerade einmal 47 Sekunden später staubte Thomas Greilinger zum 4:3 ab. Als David Elsner das 5:3 erzielte (43.), konnte selbst Dustin Strahlmeier nur noch mit seinem Schläger auf das Tor einprügeln. Wahrscheinlich ärgerte er sich darüber, wie sehr er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen worden war.

ERC Ingolstadt – Wild Wings 5:3 (1:2, 1:1, 3:0). Tore: 0:1 Hult (6:15), 1:1 Collins (7:41), 1:2 Giliati (16:01), 1:3 Bender (25:51/5:4), 2:3 Braun (26:05), 3:3 Olson (40:16), 4:3 Greilinger (41:03), 5:3 Elsner (42:59). Strafen: 8/8. Schiedsrichter: Müns (Rumänien), Rohatsch (Lindau). Zuschauer: 3267.