Im Testspiel im September hatten die Mannheimer um Mark Katic gegen Schwenningen, hier Stürmer Stefano Giliati (rechts), beim 5:2 die Nase vorne. Foto: Sigwart

Eishockey: Wild Wings wollen in Mannheim sofort bereit sein. Stürmersuche dauert.

Vorhang auf zum ersten DEL-Derby zwischen den Wild Wings und Mannheim in dieser Saison. Am Freitag (19.30 Uhr) gastiert Schwenningen als Außenseiter beim Zweiten. Am Sonntag (17 Uhr) empfängt das DEL-Schlusslicht Bremerhaven.

Klare Rollenverteilung

Ein nach der 1:3-Niederlage in Köln frustrierter Angreifer Tobias Wörle erklärte trotzig: "Wenn wir das Derby gewinnen, ist die Saison für die Fans ja gerettet." Dieser Satz war natürlich völlig übertrieben, aber ein kleines Körnchen Wahrheit liegt schon in dieser Aussage. Dieses Derby – mit im Vorfeld offenbar schon klar verteilten Rollen – könnte für die Wild Wings zumindest eine Chance sein. Die Chance, mit einem guten Ergebnis für einen Stimmungswechsel nach zuletzt trostlosen Tagen zu sorgen. Pikant ist auch, dass das Testspiel der stark aufspielenden Adler am 2. September (5:2-Sieg) bei den Wild Wings damals zu einem großen Weckruf in einer bis dato harmonischen Vorbereitung wurde. Vielleicht kommt es am Freitag erneut zu einem Wendepunkt – für Schwenningen wieder hin zum Positiven.

Um optimal vorbereitet zu sein, werden die Wild Wings am Freitag in Bruchsal sogar ein Tageshotel beziehen.

Konstruktive Aussprache

Coach Pat Cortina hofft jedenfalls sehr, "dass sich die Mannschaft endlich mit einem Erfolgserlebnis für zuletzt auch gute Leistungen" im Derby belohnt. "Wir müssen sofort bereit sein, denn Mannheim wird nach zwei Niederlagen, bei denen sie dennoch stark spielten, gleich viel Druck aufbauen."

Nach der Niederlage in Köln kam es am Montagvormittag in der Kabine vor dem Training zu einer internen Teamaussprache – mit dem Coach. "Jeder hat offen seine Meinung gesagt, ohne dass es persönlich wurde. Ich fand die Sitzung konstruktiv. Wichtig ist in so einer Situation", so Stürmer Julian Kornelli, "dass einer für den anderen da ist".

Um neue Akzente zu setzen, hat Pat Cortina für Freitag seine Angriffsreihen etwas umgestellt. Von den bisher ausfallenden Spielern wird aber keiner zurückkehren. "Wir müssen in Mannheim hinten stabil sein und vorne die wenigen Chancen, die wir bekommen, effektiv nutzen. Dann können wir etwas erreichen", glaubt Kornelli.

Die Stürmersuche bei den Wild Wings dauert noch. "Wir dürfen keinen Schnellschuss machen. Der neue Mann muss absolut zu uns passen." Pat Cortina weiß auch, dass momentan auf dem nordamerikanischen Transfermarkt 40 Profis mit NHL-Erfahrung und 50 Spieler aus der AHL gerade einen neuen Arbeitgeber suchen.

Vorsichtiger Pavel Gross

Pavel Gross, der neue Trainer der Adler, die nach dem Viertelfinal-Aus in der Vorsaison personell viel veränderten, will von einer klaren Favoritenrolle nichts wissen. "Die Wild Wings sind gut organisiert. Wir werden viel investieren müssen." Der Ex-Wild-Wing Marcel Goc fehlt.