Marco Wölfl (links) stand zum ersten Mal in dieser Saison im Schwenninger Gehäuse. Bereits nach 82 Sekunden musste der Torwart das erste Mal hinter sich greifen. Foto: Eibner

Eishockey: Schwenninger rutschen nach dem 2:4 in Krefeld auf den letzten Tabellenplatz ab.

Krefeld – Wild Wings 4:2 (1:1, 2:0, 1:0). Die Wild Wings treffen zwar wieder, dennoch reichte es in Krefeld nicht zum zweiten Saisonsieg. Bei den Pinguinen setzte es beim 2:4 die dritte Niederlage im vierten DEL-Saisonspiel.

"Wir haben im zweiten Drittel gut gespielt, aber eben zwei große Fehler gemacht. Im letzten Abschnitt waren wir nahe am Ausgleich. Da haben wir weiter an uns geglaubt. Leider ist dieser nicht gefallen", analysierte Coach Pat Cortina, der weiter auf Rihards Bukarts, Kai Herpich, Markus Poukkula und István Bartalis verzichten musste.

Cortina hatte leichte Veränderungen im Sturm vorgenommen. Anthony Rech spielte an der Seite von Andreé Hult und Simon Danner. Auch Marcel Kurth, Mirko Höfflin und Tobias Wörle agierten zusammen. Weiter feierte Goalie Marco Wölfl sein Saisondebüt.

Dieses hatte sich der 24-Jährige anders vorgestellt. Gegen die bisher beste Offensive der DEL musste Wölfl bereits nach 82 Sekunden hinter sich greifen. Mathias Trettenes hatte eingenetzt. Doch dann ging es auf der anderen Seite ganz schnell: Bullygewinn, Abschluss, 1:1. Jussi Timonen (10.) hatte nach genau 129 Spielminuten die Schwenninger Torflaute beendet. In der Folge rettete Wölfl vor allem in Unterzahlsituationen das Ergebnis in die erste Pause.

Viel Arbeit auf beiden Seiten, wenig Kreativität und Torchancen. So begann das Mitteldrittel, in dem Hult (29.) zunächst am Ex-Schwenninger Dimitri Pätzold im Pinguine-Gehäuse scheiterte. Als sich dann aber Verteidiger Kyle Sonnenburg an der Bande abdrängen ließ, sagte Jordan Caron (35.) Dankeschön. Wenig später nutzte Vincent Saponari (38.) eine 3:1-Situation – und dies einmal wieder in Unterzahl des Gegners – eiskalt. "Wir haben gut gespielt, dann aber zwei dumme Fehler gemacht", meinte Kapitän Simon Danner. Passt.

Der Spielführer ging im letzten Drittel voran, sorgte mit einem Powerplay-Treffer (49.) aus spitzem Winkel für Hoffnung. Der Anschlusstreffer brachte neuen Schwung. Die Wild Wings drängten auf den Ausgleich, die Pinguine lauerten auf Konter. Anthony Rech (55., 59.) hatte das 3:3 auf dem Schläger, bevor Wölfl 64 Sekunden vor dem Ende Platz für den sechsten Feldspieler machte. Doch es wurde nichts mit dem Gang in die Verlängerung.

Caron (60.) machte nach einem ausgeglichenen Spiel im Königspalast per Empty-Net-Tor alles klar. Mit der 2:4-Niederlage rutschten die Schwenninger auf den letzten Tabellenplatz ab.

KEV-Trainer Brandon Reid freute sich: "Wir wollten stabiler stehen. Im letzten Drittel ist Schwenningen mehr gelaufen. Wir haben aber den Vorsprung gut über die Zeit gebracht."

Tore: 1:0 Trettenes (1:22), 1:1 Timonen (9:20), 2:1 Caron (34:09), 3:1 Saponari (37:36/4:5), 3:2 Danner (48:17/4:5), 4:2 Caron (59:50/5:6).

Strafminuten: Krefeld 10 – Wild Wings 6.

Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg)/Köttstorfer (Bad Aibling).

Zuschauer: 3627.

Wild Wings-Geflüster

Pat Cortina ist sauer

Nach der 0:3-Heimniederlage der Wild Wings am Freitag gegen Düsseldorf kritisierte der Schwenninger Coach sein Team. "Wir konnten uns bei Dustin Strahlmeier bedanken, dass wir lange das 0:0 hielten. Wir waren nicht gut genug in den Zweikämpfen und im Angriff lief wenig zusammen. Allerdings ist Düsseldorf auch ein Top-Team." DEG-Coach Harold Kreis sah hingegen die Wild Wings so schlecht nicht. "Es war für uns hier das erwartet schwere Spiel. Der Spielverlauf war nicht so klar, wie es das Ergebnis aussagt. Sehr positiv war bei uns, dass mein Team nie die Geduld verloren hat und bis zum Schluss nicht von unserem Konzept abgewichen ist."

 Zwei Nullnummern

Mit dem 0:3 in Wolfsburg vor einer Woche und der Trefferflaute gegen Düsseldorf warten die Wild Wings bereits zwei Spiele lang in Serie auf einen Torerfolg. Dabei war das Offensivspiel in der vergangenen Woche ein Hauptthema bei den Neckarstädtern im Training. Angreifer Tobias Wörle (Bild) gab nach dem Duell gegen die DEG auch zu, "dass man nach den ersten 40 Minuten, als wir gegen Düsseldorf wieder nicht getroffen hatten, schon immer mehr an diese Quote dachte". Insgesamt hatte sich Wörle im zweiten Saison-Heimspiel viel mehr versprochen. "Wir haben heute nicht unser Potenzial abgerufen. Es lief in meinen Augen von Anfang an nicht rund. Vorne waren wie einfach zu wenig durchschlagskräftig."

 Frühere Anreise

Eine Neuerung gibt es bei den Wild Wings bei ihren Auswärtsreisen. So wie am Samstag nach Krefeld starten die Schwenninger nun immer zwei Stunden früher, um jeweils pünktlich am Vorabend des Spiels zum Abendessen da zu sein.