Kampf um jeden Zentimeter auf dem Kölner Eis. Der Schwenninger Markus Poukkula (vorne) versucht sich gerade gegen Pascal Zerressen durchzusetzen. Foto: Eibner

Eishockey: 5:4-Sieg nach Penaltyschießen in einem unglaublichen DEL-Spiel.

Die Wild Wings haben am Donnerstag in der DEL nach einem unglaublich spannenden Match in Köln mit 5:4 nach Penaltyschießen gewonnen.

Die Schwenninger belohnten sich nach einer kämpferischen und auch mentalen starken Leistung mit zwei wertvollen Punkten. "Wir haben uns von den Kölnern nicht abwimmeln lassen", freute sich nachher Gästetorhüter Dustin Strahlmeier.

Bei seinem Team konnte der zuletzt angeschlagene Verteidiger Dominik Bittner doch gegen Köln auflaufen. Aber es fehlten bei den Gästen weiterhin Mirko Höfflin, Mirko Sacher, Stefano Giliati und Marc El-Sayed.

Die Schwenninger zeigten bereits ein starkes erstes Drittel gegen ein Kölner Team, das zuletzt unter seinem neuen Trainer Peter Draisaitl mit vier Siegen in Folge Fortschritte gemacht hatte. Der Haie-Coach musste aber mit ansehen, wie seine Mannschaft nach fünf Minuten mit 0:1 in Rückstand geriet. Schwenningens Angreifer Simon Danner hatte ein Bully im Kölner Drittel gewonnen – Uli Maurer schoss die Scheibe an Haie-Schlussmann Justin Peters vorbei ins Tornetz.

64 Sekunden später, als Kai Herpich auf der Strafbank saß, kassierten die Neckarstädter den 1:1-Ausgleich. Strahlmeier hatte beim Überzahltreffer von Justin Shugg keine Chance. Doch die selbstbewussten Schwenninger schlugen im Überzahlspiel (10.) durch Tim Bender – vorzüglich bedient von Markus Poukkula – zum 2:1 zurück. "Wir spielen hart, gut und einfach. So müssen wir weitermachen", betonte Bender in der ersten Pause.

Im Mitteldrittel legten die Rheinländer läuferisch noch einiges drauf und agierten mehr aus der Defensive heraus. Der Kölner Youngster Lucas Dumont (2:2/24.) erzielte sein erstes Profitor. Die Wild Wings waren unter Druck in dieser Phase. Doch nach einem tollen Pass von Kalle Kaijomaa erzielte Tobias Wörle bei einem Konter das 3:2 (36.). Spätestens jetzt ging in der Lanxess Arena so richtig die Post ab: Blair Jones (39.) sorgt in Überzahl für den 3:3-Ausgleich. Vom Anspiel-Bully weg marschieren die Wild Wings gleich wieder durch – den Kölnern unterläuft daraufhin ein Aufbaufehler – Poukkula lässt die Gäste mit dem 4:3 jubeln. Auch noch im zweiten Drittel: Maurer (40.) scheitert bei seinem Penalty an Peters.

Knapp drei Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, als Benjamin Hanowski zum 4:4 einnetzte. Wenig später musste der Schwenninger Torschütze Poukkula verletzt vom Eis. Es ging bis ins Penaltyschießen.

Um 21.59 Uhr fiel die Entscheidung in der vierten Penaltyrunde. Schwenningens Kapitän Will Acton verwandelte – auf der anderen Seite hielt Strahlmeier seinen vierten Penalty – gegen Blair Jones. Unglaublich stark diese Schwenninger!

Am Sonntag (16.30 Uhr) geht es für die Wild Wings mit dem Heimspiel gegen Ingolstadt weiter.

Köln – Wild Wings 4:5 (1:2, 2:2, 1:0 – 0:1). Tore: 0:1 Maurer (4:16), 1:1 Shugg (6:20/5:4), 1:2 Bender (9:32/5:4), 2:2 Dumont (23:22), 2:3 Wörle (35:52), 3:3 Jones (38:09/5:4), 3:4 Poukkula (38:20), 4:4 Hanowski (42:50) – Entscheidender Penalty: Will Acton. Strafen: Köln: 6 – Wild Wings: 10. Schiedsrichter: Kopitz/Schrader (Iserlohn/Bochum). Zuschauer: 7356.