Eine seltsame Atmosphäre herrschte in der Arena, und dies muss den Veranwortlichen der Wild Wings noch mehr Anlass zum Nachdenken geben, was in dieser bereits total verkorksten Saison noch zu tun ist.
Doch zum Geschehen auf dem Eis. Kai Herpich und Domenic Bohac waren als überzählige Spieler vom Interimstrainergespann Jürgen Rumrich/Petteri Väkiparta auf die Tribüne geschickt worden.
Ein ausgeglichenes erstes Drittel sah kein besonderes Niveau. Die Tigers gingen in der neunten Minute nach einem sehenswerten Distanzschuss von Mitchell Heard mit 1:0 in Führung – die Wild Wings gaben 53 Sekunden durch einen Treffer von Dominik Bittner die Antwort zum 1:1-Ausgleich. Mit diesem Spielstand ging es auch in die erste Pause.
Im Mitteldrittel blieben beide Teams auf Augenhöhe. In der 22. Minute nutzte Gästestürmer Stefan Loibl eine Unkonzentriertheit von Wild-Wings-Verteidiger Jussi Timonen zur 2:1-Führung der Niederbayern. Doch nur drei Minuten später glich Rihards Bukarts zum 2:2 aus, nachdem Tobias Wörle hervorragend in der “Ecke” gearbeitet hatte. In den letzten Minuten des zweiten Abschnitts besaßen die Straubinger zwar noch zwei gute Möglichkeiten, doch mit einem verdienten 2:2 ging es ins Schlussdrittel.
Fans skandieren am Ende: "Wir haben die Schnauze voll."
Vier Minuten waren hier gespielt, als Gästestürmer Michael Connolly (mit dem Rücken zum Tor) aus der Drehung das 3:2 für Straubing gelang. Die Neckarstädter ließen zwei Überzahlspiele dann ungenutzt und kassierten in der letzten Minute durch Antoine Laganiere noch das 2:4 und das 2:5 (technisches Tor). Die Antwort der Schwenninger Fans auf den Rängen folgte: "Wir haben die Schnauze voll."
Jürgen Rumrich hatte vor dem Spiel in Aussicht gestellt, "dass Ergebnis und Leistung gegen Straubing so stimmen, dass unsere Zuschauer zufrieden nach Hause gehen". Diese gingen aber wieder einmal gefrustet nach Hause. Nach dem Spiel kritisierte Rumrich denn auch sein Team: "Wir haben einfache Gegentore bekommen und nicht die Leistung abgerufen, um zu gewinnen."
Die Wild Wings werden am Samstag ins Flugzeug nach Berlin steigen und am Sonntag (14 Uhr ) gegen den deutschen Vizemeister antreten. Von dem Glanz des Frühjahres ist bei den Berlinern um Trainer Clement Jodoin derzeit nicht so viel übriggeblieben. Bei der 1:3-Niederlage der Eisbären am Donnerstag in München waren acht Stammkräfte ausgefallen. Die ordentlich spielenden Berliner sorgten für eine Rekordmarke in der DEL: Sie stellten das bis dato jüngste Team. Im ersten Vergleich unterlagen die Wild Wings daheim Berlin mit 0:1 nach Penaltyschießen. Es war damals ein sehr glücklicher doppelter Punktgewinn für die Eisbären.
Tore: 0:1 Heard (8:36), 1:1 Bittner (9:29), 1:2 Loibl (21:32), 2:2 Bukarts 24:37), 2:3 Connolly (43:23), 2:4 Laganiere (59:33/5:4), 2:5 Technisches Tor (59:52).
Strafen: Wild Wings: 10 – Straubing: 10.
Schiedsrichter: Kohlmüller/Kopitz (Erding/Iserlohn).
Zuschauer: 4015.
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