Troy Bourke auf dem Weg nach vorn – er zeichnete für die ersten beiden Wild-Wings-Treffer gegen Köln verantwortlich. Foto: Sigwart

Eishockey: 4:2-Vorsprung in den Schlussminuten verspielt. "Bisher größte Enttäuschung." Mit Video

Wild Wings – Köln 4:5 (1:1, 2:1, 1:3). Die Wild Wings haben ihr erstes Duell nach der Länderspielpause in der DEL daheim gegen die Kölner Haie mit 4:5 verloren. Indiskutabel waren aus Sicht der Schwenninger die Schlussminuten.

Mit 4:2 lagen die Wild Wings fünf Minuten vor dem Ende vorne. Bis dahin war die Leistung des DEL-Schlusslichts auch völlig in Ordnung gewesen. Doch dann brachen die Gastgeber richtig krass ein und kassierten noch drei Gegentore gegen bestimmt nicht überragende Haie. Coach Paulk Thompson war bedient: "Das war für mich bisher die größte Enttäuschung. Wir haben dumm eine gute Ausgangsposition verschenkt."

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Die Partie begann optimal für die Wild Wings. Nach wenigen Sekunden hatten die beiden Kölner Jason Akeson und Benjamin Hanowski zwr gute Möglichkeiten gegen Schwenningens Torhüter Dustin Strahlemeier vergeben – direkt im Gegenzug (84 Sekunden erst gespielt) gelang aber Troy Bourke das 1:0 für die Gastgeber nach Vorarbeit von Matt Carey.

Haarsträubend war das 1:1-Gegentor, das die Hausherren in der sechsten Minute durch Lucas Dumont kassierten. In nur zwei Pässen hatten die Haie ihren Konter zum Ausgleich gefahren – die Wild Wings standen in diesem Moment viel zu hoch ohne die notwendige Absicherung. In der restlichen Spielzeit des ersten Drittels war das Geschehen ausgeglichen. Aber: Die Schwenninger Defensive (zu viele Stellungsfehler und verlorene Zweikämpfe) war in dieser Phase einfach zu wacklig.

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Im Mitteldrittel legten die Haie auf 2:1 vor. Von Alex Oblinger stark freigespielt, traf Zachery Sill zum 2:1. Zuvor hatten aber auf der anderen Seite Markus Poukula und Mike Blunden gute Möglichkeiten vergeben In der 34. Minute schloss der starke Troy Bourke sein Solo zum 2:2-Ausgleich ab. Es kam noch besser für die Wild Wings, denn zwei Minuten später nutzte Mike Blunden in Überzahl zum 3:2. Beide Teams hatten im Mitteldrittel mit offenem Visier gespielt. Mit der knappen Führung für die Gastgeber ging es in den Schlussabschnitt. In der zweiten Pause hatte Mike Blunden noch gefordert: "Es wird noch ein harter Weg für uns. Wir müssen die Scheibe schnell hinten rausbekommen. Das Spiel ist hart umkämpft."

Die scheinbare Vorentscheidung fiel in der 51. Minute, als Pat Cannone nach einer sehenswerten Einzelleistung zum 4:2 abschloss. Aber nur scheinbar, denn die Haie bissen zurück. Sill (54:14) und Oblinger (55:52) sorgten für den 4:4-Ausgleich. Und die Rheinländer setzten sogar noch einen drauf. Jason Bast traf 78 Sekunden vor dem Ende zum 5:4 für Köln. Eine unglaubliche Schlussphase!

Ein Sonderzug mit 600 Fans wird die Mannschaft von Trainer Paul Thompson am Sonntag (14 Uhr) zum Spiel nach Nürnberg begleiten. Die Ice Tigers standen vor dem Wochenende auf dem siebten Tabellenplatz und damit bisher noch in etwa im Soll. Die Franken verzeichneten bis dato unter ihrem Coach Kurt Kleinendorst mit 89,33 Prozent Erfolgsquote das beste Unterzahlspiel der Liga.

Die Nürnberger hatten mit den langfristigen Ausfällen von Philipp Dupuis und Jim O’Brien im ersten Saisonviertel viel Verletzungspech. Gerade einmal nur zehn Spieler waren bisher bei allen Partien auf dem Eis. Großer Rückhalt war bei Nürnberg auch Torhüter Niklas Treutle.

Im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison unterlagen die Wild Wings am 6. Oktober daheim mit 3:5. "Wir haben damals eine schlechte Leistung gezeigt und Toregeschenke verteilt. Dies darf uns am Sonntag nicht noch einmal passieren", fordert Paul Thompson.

Tore: 1:0 Bourke (1:24), 1:1 Dumont (5:21), 1:2 Sill (27:27), 2:2 Bourke (33:33), 3:2 Blunden (35:53/5:4), 4:2 Cannone (50:28), 4:3 Sill (54:14), 4:4 Oblinger, (55:52), 4:5 Bast (58:42).

Strafen: Wild Wings: 10 plus zehn Minuten für Poukkula (55.) – Köln: 2.

Schiedsrichter: Koch/Rohatsch (Schweiz/Lindau).

Zuschauer: 5187.