Einfach stark: Jordan Caron (rechts) erzielt das entscheidende 2:1 der Wild Wings. Foto: Kienzler

Eishockey: Schwenninger verdienen sich mit viel Leidenschaft den 2:1-Derbysieg. Mit Video

Die Wild Wings bescherten sich am zweiten Weihnachtsfeiertag selbst. Das DEL-Schlusslicht feierte einen verdienten 2:1-Sieg gegen Mannheim. Es waren im vierten Spiel die ersten Punkte für Coach Niklas Sundblad.

Die Vorzeichen vor dem 57. baden-württembergischen DEL-Derby: Mannheim feierte in den vergangenen zwölf Spielen elf Siege, Schwenningen hatte die jüngsten fünf Partien verloren. Der Tabellendritte war beim abgeschlagenen Schlusslicht der klare Favorit. Doch die Adler waren gewarnt, kassierten sie doch bei ihrer ersten Fahrt in die Helios-Arena am 20. Oktober eine 1:6-Klatsche.

Die Stimmung passte: 6024 Zuschauer – rund 400 aus Mannheim – sahen in der nicht ganz ausverkauften Halle zunächst viel Tempo, kleinere Raufereinen und knackige Zweikämpfe. Als aber Mirko Sacher und Maximilian Hadraschek gemeinsam in der Kühlbox saßen, hielt das Schwenninger Dreierbollwerk nur 91 Sekunden lang: Mark Katic (7.) hatte die Scheibe in die Maschen gehämmert. 10:1 Schüsse – die Adler-Führung ging in Ordnung. Egal – dies dachte wohl Mike Blunden (9.), der einen Schlenzer von Benedikt Brückner perfekt zum 1:1 abfälschte. "Das war natürlich wichtig", stellte Sundblad später klar. Mannheim blieb optisch überlegen, doch die besten Chancen bis zur ersten Pause hatten die Wild Wings während einer doppelten Überzahl. Troy Bourke (15.) war an Adler-Goalie Mirko Pantkowski gescheitert, Markus Poukulla (16.) hatte die Latte getroffen. "Das Forechecking muss weiter so gut funktionieren", meinte Brückner nach 20 Minuten.

Es funktionierte. Die Anfangsphase des Mittelabschnitts gehörte den um jeden Puck kämpfenden Wild Wings. Nach guten Chancen von Matt Carey (21.) und Bourke (26.) war die Schussbilanz ausgeglichen, dann stand Torwart Dustin Strahlmeier mehrfach im Mittelpunkt. "Dustin war ein entscheidender Faktor", gab es nach der Schlusssirene ein Sonderlob des Schwenninger Trainers. Ebenfalls herausragend war, wie Jordan Caron (35.) den Mannheimer Keeper ausschaute, bevor er die Scheibe überlegt zum 2:1 der Schwenninger ins Netz schlenzte. Pantkowski war es aber zu verdanken, dass die Wild Wings das folgende Powerplay nicht zum 3:1 nutzten. Den Applaus hatten sich die Schwenninger zur zweiten Pause redlich verdient.

Schafften es die Wild Wings im letzten Drittel, endlich einmal wieder einen Vorsprung über die 60 Minuten zu bringen? Ja! So lautete die Antwort um 19:19 Uhr. Mit viel Leidenschaft, einem guten Strahlmeier und etwas Glück – gerade bei einer Überzahl der Adler in der Schlussphase – brachten die laufstarken Wild Wings den Dreier unter Dach und Fach.

"Das war eine starke Teamleistung und ein Schritt in die richtige Richtung. Und natürlich freuen wir Trainer uns sehr über unseren ersten Sieg", meinte Niklas Sundblad nach dem umjubelten 18. Derby-Erfolg der Schwenninger gegen die Adler.

Dagegen vermisste Adler-Dompteur Pavel Gross bei seinem Team den Zug zum Schwenninger Tor. "Deshalb war es ein verdienter Sieg der Wild Wings", betonte der Coach des deutschen Meisters.

Wild Wings – Adler 2:1 (1:1, 1:0, 0:0). Tore: 0:1 Katic (6:04/3:5), 1:1 Blunden (8:47), 2:1 Caron (34:11), Strafen: Wild Wings 10 – Adler 10. Schiedsrichter: Michael Klein (Stuttgart), Aleksi Rantala (Finnland). Es fehlten bei den Wild Wings: Andreas Thuresson, Simon Danner, Julian Kornelli und Kai Herpich. Zuschauer: 6024.

Zum Liveticker vom Spiel geht es hier.