Eishockey: NHL-Star Thomas Greiss sagt WM ab. Chance für Dustin Strahlmeier?
Bundestrainer Toni Söder-holm hofft noch auf Verstärkung aus der NHL auf der Torhüterposition. Thomas Greiss sagte aber schon vor der WM-Generalprobe am Dienstag gegen die USA ab.
Die schlechte Nachricht erreichte Toni Söderholm vor der WM-Generalprobe. NHL-Torwart Thomas Greiss gab dem neuen Eishockey-Bundestrainer für die Weltmeisterschaft in der Slowakei einen Korb. "Er kommt nicht", bestätigte Söderholm am Montag.
Hoffen auf Grubauer
Eine letzte Hoffnung auf einen Weltklasse-Torhüter hat der Nachfolger von Marco Sturm aber noch: Philipp Grubauer, bei der Colorado Avalanche in hervorragender Form, droht ebenfalls das Aus in den Play-offs um den Stanley Cup. "Er hat gesagt, dass er interessiert ist", berichtete Söderholm.
Greiss, zuletzt bei der Heim-WM 2017 im deutschen Tor, sagte wegen einer Verletzung ab. "Man muss respektieren, wenn der Spieler sagt: Ich bin nicht 100-prozentig fit, ich traue mir das nicht zu", erklärte Söderholm. Der 33-jährige Greiss hatte bei den New York Islanders eine starke NHL-Hauptrunde gespielt und zusammen mit seinem schwedischen Kollegen Robin Lehner die William M. Jennings Trophy für die wenigsten Gegentore aller Klubs erhalten. In den Play-offs war der Füssener aber nur noch zweite Wahl.
Beim letzten WM-Test am Dienstag (19.00 Uhr/Sport1 und Magenta Sport) in Mannheim gegen die USA fehlt nicht nur die NHL-Prominenz im Tor. Auch Meistergoalie Dennis Endras wird in "seiner" Arena nicht zwischen den Pfosten stehen.
"Wenn sie nicht frisch sind, nicht 100-prozentig im Kopf und im Körper fit sind, dann muss man überlegen, ob es Sinn macht", sagte der Finne über seine Entscheidung, neben Endras auch den Münchner Olympiahelden Danny aus den Birken nicht in sein WM-Team zu berufen. Während aus den Birken angeschlagen ist, hatte sich Endras fit gemeldet: "Wenn er mich braucht, bin ich da."
Trotz seiner herausragenden Leistungen in den Play-offs mit vier Spielen ohne Gegentor schätzt Söderholm den 33-Jährigen nicht als stärker als den Düsseldorfer Mathias Niederberger (26), den Nürnberger Niklas Treutle (28) und den Schwenninger Dustin Strahlmeier (26) ein. Und im Zweifel – so die Meinung beim Deutschen Eishockey-Bund (DEB) – soll der Jüngere, der die besseren Perspektiven für die Zukunft bietet, den Vorzug bekommen. Sollte Grubauer kommen, müssten sie ihm allerdings weichen.
Mit dem 27-Jährigen will der Finne erst nach dem Play-off-Aus Kontakt aufnehmen. "Wir warten, bis es vorbei ist", sagte er. Wenn alles schnell gehen sollte, könnte Grubauer schon beim WM-Auftaktspiel am Samstag (16.15 Uhr/Sport1) in Kosice gegen Aufsteiger Großbritannien im Tor stehen.