Zuletzt trafen die Wild Wings (blaues Trikot) und die Haie am 15. November in Schwenningen aufeinander. Die Kölner siegten damals glücklich mit 5:4. Foto: Sigwart

Eishockey: Wild Wings bereits 14 Punkte hinter Platz zehn. Schon fast eine "Mission Impossible".

Nur ein sportliches Wunder kann die Wild Wings in dieser DEL-Saison noch in die Pre-Playoffs bringen. Nach der 0:3-Niederlage im "Sechs-Punkte-Spiel" in Wolfsburg haben die Schwenninger auf Platz zehn (Wolfsburg) nach knapp der Hälfte der Hauptrunde einen Rückstand von 14 Punkten. Am Freitag (19.30 Uhr) gastiert das Liga-Schlusslicht bei den Kölner Haien.

Folgenschwerer Fehler

Schon nach wenigen Tagen unter dem neuen Trainergespann Niklas Sundblad/Petri Liimatainen wird bei den Wild Wings klar, dass Jürgen Rumrich (Sport-Manager), Geschäftsführer Christoph Sandner und Michael Werner (Gesellschafter) mit dem viel zu späten Trainerwechsel ein folgenschwerer Fehler unterlaufen ist, der sportlich wohl in dieser Saison auch nicht mehr zu korrigieren sein wird.

Denn in Sachen Kompetenz, Coaching während des Spiels an der Bande und Mannschaftsführung liegt zwischen Sundblad/Liimatainen und Paul Thompson einiges. Schon nach wenigen Minuten in Wolfsburg war bei den Wild Wings erkennbar, wie gut sie vom neuen Trainergespann eingestellt wurden. Da war mehr Wille, Struktur und auch körperliche Präsenz im Schwenninger Spiel als unter Thompson zuletzt – völlig unabhängig davon, dass am Ende das Ergebnis (noch) nicht passte.

Eine Menge an Arbeit

Vor Niklas Sundblad und Petri Liimatainen liegt in Schwenningen ein riesiger Berg an Arbeit. Der Begriff "sportlicher Scherbenhaufen", den beide übernehmen mussten, wäre übertrieben, aber in diese Richtung läuft es tatsächich. Diese Arbeit wird nun sehr erschwert dadurch, dass um Weihnachten und Neujahr herum der Terminkalender an Spielen randvoll ist. Wenn, dann wäre ein Trainerwechsel – zurück zum Eingangsthema – zum Beispiel in der Länderspielpause Anfang November viel sinnvoller gewesen.

Niklas Sundblad ist jedoch viel zu clever und erfahren, um jetzt gleich reihenweise die Dinge im Schwenninger Team aufzuzählen, die nicht laufen.

Positives Denken vorleben

Nein, der frühere Stürmer will positives Denken in schweren Schwenninger Zeiten nun vorleben.

Nach der Niederlage in Wolfsburg zählte der 46-Jährige deshalb lieber die Sachen auf, die ihm ansatzweise in den 60 Minuten gefielen. "Die Mannschaft hat gut gekämpft. Im Spiel Fünf-gegen-Fünf waren wir ebenbürtig. Läuferisch haben wir uns von Drittel zu Drittel gesteigert. Wir hatten dann unsere Chancen. Es war ein guter Anfang. Diesser Rückstand auf Platz zehn ist natürlich sehr groß, aber im Sport ist ja nichts unmöglich."

Eine besondere Rückkehr

Am Freitag bei den Kölner Haien soll es für die Wild Wings – bei einer schweren Aufgabe gegen den Tabellensiebten – mit einem nächsten Schritt in die richtige Richtung weitergehen. Dass die Schwenninger aufgrund der Reisekonstellation gerade vier Tage kompakt beieinander sind, kommt dem neuen Trainergespann natürlich entgegen. Es wird intern sehr viel gesprochen.

Niklas Sundblad gibt gerne zu, dass das Spiel in Köln für ihn und Petri Liimatainen am Freitag ein besonderes ist. Die beiden Meisterspieler (2002) kehren an den Ort ihres Triumphes zurück, an dem sie 13 Jahre später auch Trainer waren. "Ich freue mich sehr darauf", sagt der neue Wild-Wings-Coach. Noch viel mehr würde er sich aber natürlich über drei Punkte freuen.