Wild Wing Marcel Kurth versucht, gegen den am Boden sitzenden Andrew Desjardins an den Puck zu kommen. Foto: Kienzler

Eishockey: Schwenninger begeistern beim 4:0-Derbysieg gegen Adler Mannheim. Mit Galerie und Video

Was für ein Derby, was für ein verdienter Sieg der Wild Wings! Schwenningen begeisterte am Mittwochabend beim 4:0 gegen den DEL-Spitzenreiter aus Mannheim.

Damit gab das bisherige Schlusslicht nach vielen Wochen auch die Rote Laterne an Wolfsburg weiter. Beim Debüt von Verteidiger-Youngster Boaz Bassen – angekündigt von Ersatz-Ersatz-Stadionsprecher Arne Bicker (sonst Einstimmer beim EHC Freiburg) – stand auch im fünften Spiel unter Chefcoach Paul Thompson Dustin Strahlmeier zwischen den Pfosten. Angreifer Simon Danner rückte zu Kyle Sonnenburg in die Verteidigung.

Vor 4763 Zuschauern in der Helios-Arena – Saisonrekord – hatte nicht die beste Offensive der Liga die erste Chance, sondern der Schwenninger Anthony Rech (2.). Ohne David Wolf, den Adler-Top-Torschützen, dauerte es fünf Minuten, bis der Spitzenreiter durch Garrett Festerling erstmals gefährlich wurde.

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Doch trotz des Pfostentreffers des Adler-Stürmers waren die zweikampfstarken und spielerisch überzeugenden Wild Wings nicht nur weiter gut im Spiel, sondern sie hätten in einem temporeichen ersten Abschnitt durch Kyle Sonnenburg (8.) oder Rihards Bukarts (12.) auch die verdiente 1:0-Führung erzielen können. Ja müssen, doch Ville Korhonen (17.) verfehlte in Überzahl das leere Adler-Gehäuse.

Hult – Danner – Hult

Es folgten 242 Sekunden, welche die Fans der Wild Wings nicht so schnell vergessen werden. Andreé Hult (21.), Kapitän Simon Danner (23.) mit seinem fünften Saisontreffer und erneut Hult (25.) brachten die Schwenninger nach einem wahren Angriffswirbel mit 3:0 in Führung. Das bisherige Schlusslicht um einen souveränen Strahlmeier agierte, der Klassenprimus reagierte nur, wirkte gegen einfach starke Wild Wings fast ratlos.

Tabellenführer fällt wenig ein

Auch in der Folge fiel dem Tabellenführer gegen, wie von Coach Paul Thompson verlangt, clever verteidigende Schwenninger wenig ein. Viel besser kann man ein Drittel nicht spielen. Die stehenden Ovationen hatten sich die Wild Wings nach 40 Minuten wahrlich verdient. "Es ist genau das Spiel, das wir spielen wollen. Aber wir dürfen nicht nachlassen", erwartete Danner danach wütende Adler.

Doch von einem Mannheimer Sturmlauf war weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil: Schwenningen hielt die Scheibe oft geschickt weit vom eigenen Tor weg, überstand auch die Schlussphase unbeschadet, als Mannheim minutenlang mit sechs Feldspielern agierte.

Als Rech (60.) um 21.52 Uhr per Empty-Net-Tor zum 4:0 einnetzte, war der 15. Derbysieg – und das Strahlmeier-Shutout – der Wild Wings seit 1994 perfekt. Trainer Paul Thompson war glücklich: "Das war unglaublich und einfach ein fantastisches Spiel von uns. Das war ein toller Derbysieg – auch für die Fans."

Wild Wings – Adler 4:0 (0:0, 3:0, 1:0). Tore: 1:0 Hult (20:54), 2:0 Danner (22:44), 3:0 Hult (24:56), 4:0 Rech (59:57/5:6). Strafen: Wild Wings 4 – Adler 6. Schiedsrichter: Rantala (Finnland), Schütz (Bad Aibling). Zuschauer: 4763.