Der Schwenninger Verteidiger Christoph Fischer (links) – hier gegen Armin Wurm – bemängelte nach der Niederlage in Wolfsburg die fehlende Konsequenz in der eigenen Zone. Foto: Eibner

Eishockey: Schwenningen verliert in Wolfsburg mit 3:5. Ex-Trainer Pat Cortina freut sich.

Klar – nach der 4:10-Auftaktklatsche gegen Ingolstadt erwartete nicht nur Coach Paul Thompson am Sonntag eine Reaktion der Wild Wings. Doch die Schwenninger hatten die Rechnung ohne Ex-Trainer Pat Cortina gemacht. In Wolfsburg hieß es 3:5.

"Wir haben nicht schlecht gespielt, aber Wolfsburg hat die Kleinigkeiten besser gemacht", resümierte Thompson das zweite Saisonspiel. Cortina freute sich, dass seine Grizzlys "in den Schlüsselsituationen gut agiert haben. Dabei hatten wir nervös begonnen. Aber Chet Pickard hat gut gehalten."

Im Vergleich zur DEL-Premiere fehlte Verteidiger Dominik Bohac (Oberkörperverletzung) im Kader, dafür nominierte Thompson mit Julian Kornelli einen 13. Stürmer. "Wir sind nun geerdet, müssen in Wolfsburg Vollgas geben", meinte Goalie Dustin Strahlmeier kurz vor dem ersten Bully.

Dies hatten Patrick Cannone und Jamie MacQueen wohl gehört. Der US-Amerikaner passte, der Kanadier verwandelte nach nur 35 Sekunden eiskalt zum frühen 1:0. Nach dem bereits dritten Saisontor von MacQueen sahen die rund 50 mitgereisten Schwenninger Fans, wie die Wild Wings eine doppelte Unterzahlsituation überstanden, eine Breakchance durch Matt Carey vergaben und dann Garrett Festerling (9.) zu viel Platz ließen, der unbedrängt zum 1:1 einnetzte. "Wir waren nach der überstandenen Unterzahl beim nächsten Wechsel nicht wach genug", sah Paul Thompson später den 1:1-Ausgleich als eine Schlüsselsituation an. Wolfsburg blieb am Drücker, Brent Aubin (17.) belohnte die Bemühungen mit dem 2:1 in Überzahl.

Auch das nächste Powerplay wurde genutzt – allerdings durch Marcel Kurth (30.). Doch nur 72 Sekunden später ließ der Ex-Schwenninger Anthony Rech die Grizzlys erneut jubeln. Aufgrund der besseren Chancen war das 3:2 nach 40 Minuten verdient. "Wir müssen uns nach Toren bei den Wechseln mehr fokussieren", ärgerte sich Kurth über den dritten Treffer der Wolfsburger. Gilt auch für die erste Minute nach einem Drittelbeginn. Alexander Johansson (41.) sagte nach einem kapitalen Fehler von Kapitän Mark Fraser Dankeschön. Doch MacQueen (50.) sorgte mit dem Anschlusstreffer für neue Hoffnung bei den Wild Wings.

Sofort drängte Schwenningen auf den Ausgleich, den vor allem Troy Bourke (54.) auf dem Schläger hatte. Doch dann sorgte Aubin (56.) auf der anderen Seite für die Entscheidung.

Die Wild Wings hatten sich im Vergleich zum Freitag gesteigert, doch weiter ist es für die Gegner zu einfach, gefährlich vor Strahlmeier aufzutauchen. Dazu kommen unerklärliche individuelle Fehler – wie beim 2:4 durch Fraser. "Wir müssen in der eigenen Zone viel konsequenter agieren", betonte Verteidiger Christopher Fischer. Da bringt es bei schon 15 Gegentoren auch wenig, dass MacQueen bereits vier Saisontreffer erzielt hat.

Grizzlys – Wild Wings 5:3 (2:1, 1:1, 2:1). Tore: 0:1 MacQueen (0:35), 1:1 Festerling (8:55), 2:1 Aubin (16:16/5:4), 2:2 Kurth (29:08, 4:5), 3:2 Rech (30:20), 4:2 Johansson (40:53), 4:3 MacQueen (49:40), 5:3 Aubin (55:59). Strafen: Grizzlys 8 – Wild Wings 8.

Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Köttstorfer (Bad Aibling). Zuschauer: 3155.