Die Schwenninger Spieler bedanken sich in Nürnberg bei ihren mitgereisten Fans. Foto: Eibner

Eishockey: "Haben ein cleveres Auswärtsspiel gemacht". Stefano Giliati droht eine Sperre.

Der neue Schwenninger Trainer Paul Thompson arbeitet mit den Wild Wings erst seit einer Woche und hat dafür gesorgt, dass das DEL-Schlusslicht am Wochenende fünf Punkte holte. 15 Zähler Rückstand auf Rang zehn wirken zwar wie ein noch unendlich weiter Weg, doch der 53-jährige Brite hat nach acht Wochen Tristesse bei den Neckarstädtern den Hebel umgelegt.

Defensiv auch stabiler

Bemerkenswert war vor allem im Vergleich zwischen dem Heimspiel gegen München (4:3 nach Verlängerung) und dem 2:0 in Nürnberg, dass sich die Wild Wings in Sachen "Spiel gegen die Scheibe" weiter verbessert haben. "Wir müssen hinten noch die Fehler abstellen, aber dies ist auch unter dem neuen Trainer eine Sache der Feinabstimmung", hatte Angreifer Andreé Hult noch nach dem Heimerfolg gegen München angemahnt. In Nürnberg klappte dies vorzüglich, auch weil Paul Thompson mit senem Team eine Kontertaktik gegen die krisengeschüttelten Franken vereinbart hatte.

Das Fazit am Sonntag: Die Wild Wings agierten gegen die Ice Tigers exakt so, was sie in der vergangenen Saison stark gemacht hatte: Hinten sehr kompakt stehen – vorne bei den Chancen effizient sein. Thompson freute sich für seine Mannschaft: "Wir haben unter dem Druck von Nürnberg zwar im ersten Drittel gewackelt, sind aber auch dank einer starken Leistung von Dustin (Torhüter Strahlmeier, Anm.d.Red.) nicht gebrochen. Ab dem zweiten Drittel haben wir ein cleveres Auswärtsspiel gemacht. Die Mannschaft hat sehr hart für diesen Sieg gearbeitet."

Thompson vergaß in Nürnberg nicht zu erwähnen, dass ihm besonders auch der Charakter des Teams bereits sehr beeindruckt habe.

Danner denkt an Cortina

Was vom Schwenninger Kapitän gut rüberkam, war in seiner Spielanalyse der kurze Blick auch zurück. "Wir haben unter Pat Cortina auch einige gute Leistungen gezeigt und waren auf dem richtigen Weg. Aber es war nach all den Niederlagen wichtig für uns, dass es in dieser schwierigen Situation auch einen neuen Impuls gab", betonte Schwenningens Nummer 14.

Novum vor der Strafbank

Am Montag hatte die Mannschaft trainingsfrei. Für Paul Thompson geht es ab Dienstag mit der Detailarbeit im Hinblick auf das DEL-Kellerduell am Freitag in Wolfsburg weiter. Ob dann Stürmer Stefno Giliati dabei ist, gilt mehr als fraglich. Ihm droht nach der in der DEL noch nie gesehenen Szene in der 37. Minute in Nürnberg eine Strafe. Giliati hatte gerade erst auf der Strafbank Platz genommen, als ihn im Vorbeifahren Ice-Tigers-Spieler Dane Fox – offenbar mit unflätigen Worten – provozierte. Giliati war seine Strafzeit in diesem Moment total egal, stürmte aufs Eis und verprügelte Fox. Beide erhielten eine Spieldauerstrafe, doch daraus könnte noch mehr werden. Auch Wild-Wings-Manager Jürgen Rumrich hält eine Sperre für Giliati für möglich.

Sicher dabei in Wolfsburg ist der am Sonntag verletzt fehlende Jussi Timonen. Damit wird Aushilfsverteidiger Simon Danner ("Man weiß halt schon, was ich hinten kann" – humorvoll) wieder auf seine angestammte Stürmerposition zurückkehren.