Biathlon: Schempp und Lesser warten auf Patzer der Führenden

Die Dominanz von Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö könnte Simon Schempp frustrieren, aber drei Wochen vor Olympia gibt sich Deutschlands bester Biathlet lieber kämpferisch.

"Sie sind definitiv die Besten, aber sie sind nicht unschlagbar", sagte Schempp vor dem Auftakt des Weltcups in Antholz. Nur zu gerne würde der 29-Jährige die Überflieger am Freitag (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) im Sprint schlagen, doch von Rückenproblemen geplagt dürfte das ziemlich schwierig werden.

Dabei siegte der Schwabe von 2014 bis 2016 in Südtirol dreimal in Serie über zehn Kilometer. Bei der Generalprobe für die Winterspiele in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) stehen jedoch andere im Fokus. Der Franzose Fourcade schaffte es bisher in allen zwölf Rennen der Saison auf das Podest, dem Norweger Bö gelang dies zehnmal, dabei holte er sechs Siege.

"Wenn Martin und Johannes in dieser Form an den Start gehen, dann ist man schon fast auf Fehler von ihnen angewiesen", sagte Schempp. Drei vierte Plätze sind bisher seine besten Saisonresultate, aufgrund von Rückenbeschwerden verliefen die vergangenen Wochen durchwachsen.

Ganz anders bei Bö und Fourcade. "Wir waren so oft auf dem Podium und haben uns so oft mit Siegen abgewechselt. Bisher war es ein toller Kampf", sagte Bö. Die Schwierigkeit sei es für den dreimaligen Weltmeister nun, diese Form bis zu den Winterspielen zu halten. Gleiches gilt für den fünf Jahre älteren Fourcade, zuletzt sechsmal in Serie Gesamtweltcupsieger.

Schempp gibt sich nicht geschlagen. "Wenn man wirklich einen perfekten Tag erwischt, dann ist es definitiv möglich, sie zu schlagen, wenn sie Fehler machen", sagte Schempp. Auch der zweimalige Weltmeister Erik Lesser weiß: "Wenn man Martin das Leben schwer machen will, funktioniert das meistens nicht so ganz. Johannes Bö kann sich eigentlich auch nur selbst schlagen." Etwas hat er sich aber trotzdem vorgenommen: "Wenn beide patzen, dann will ich da sein."