Die "Schwarzwälder Holzhacker" haben sich zu einer festen Mannschaft entwickelt, die stilecht im Holzhacker-Look spielt. Frank Broß und Rolf Züfle von der Volksbank Freudenstadt, Benjamin Maser, Stefan Mirus, Vorsitzender des SV Baiersbronn, Stephan Seeger, Josef Dettling und Bürgermeister Michael Ruf freuten sich, dass mit Hilfe einer Spendenaktion auch Schutznetze angeschafft werden konnten. Foto: Braun

Wenn am Montagabend die Eishalle für die Öffentlichkeit gesperrt ist, sind die "Schwarzwälder Holzhacker" auf dem Eis und lassen die Pucks fliegen. Die Baiersbronner Eishockey-Truppe gibt es seit Februar 2019. Aus der losen Gruppe hat sich eine feste Mannschaft gebildet.

Baiersbronn - "Ich habe Bürgermeister Michael Ruf nach der Renovierung der Eishalle geschrieben, dass nun nur noch eine Eishockey-Mannschaft fehlt. Er hat geantwortet, wenn sich Leute finden, können wir darüber sprechen", erinnert sich Benjamin Maser. Zusammen mit Florian Klenk, Harald Iven und Stephan Seeger bildet er das Organisationsteam der "Schwarzwälder Holzhacker".

 

Heute sind es rund 40 Interessierte, von denen rund 20 Personen regelmäßig an den Trainingsabenden teilnehmen. "Neben Hobbyspielern, die bereits bei anderen Vereinen mittrainieren, sind auch zahlreiche Anfänger dabei", erzählt Harald Iven. Nach und nach zeigte sich, dass aufgrund der Weiterentwicklung der Truppe das Training umgestellt werden musste.

Netze als Schutz für Halle

"Bei den ersten Trainingseinheiten wurde noch mit dem Softpuck gespielt, um Beschädigungen in der neuen Halle zu vermeiden", erzählt Iven. Nach einigen Gesprächen mit der Gemeinde wurde über mobile Schutznetze nachgedacht, die ein Training mit einem richtigen Puck ermöglichen.

Die Ambitionen der Eishockeybegeisterten – vom Schulkind bis hin zum über 70-jährigen Teilnehmer – wurden durch den coronabedingten Ausfall der jüngsten Saison erstmal gebremst.

Unter Dach des SVB

Die Eishockey-Gruppe schloss sich 2020 als Breitensportgruppe unter dem Namen "Schwarzwälder Holzhacker" dem SV Baiersbronn an. Auch Trainingseinheiten in Schwenningen fanden im vergangenen Frühjahr statt. "Auf den Namen sind wir durch den lokalen Bezug zum Holz gekommen. Dann sind viele Anfänger dabei, und uns gefiel das Design unseres Trikots als Holzhacker-Hemd", erklärt Harald Iven die Namensgebung. Das neue Trikot wurde im Herbst fertig, im schwarz-roten Karomuster mit einem Holzhacker als Logo und geschwungenem Baiersbronn-Schriftzug laufen die Baiersbronner Eishockey-Spieler in Zukunft auf. "Leider nur bei Freundschaftsspielen, denn die Eishalle ist um vier Meter zu klein, um richtige Ligaspiele veranstalten zu können", erklärt Benjamin Maser.

Zu klein für Ligaspiele

"Ich freue mich sehr, dass aus der Initiative eine feste Gruppe entstanden ist, die unter dem Dach des SV Baiersbronn aufgenommen wurde", so Bürgermeister Michael Ruf beim Vororttermin in der Eishalle. "Durch den Platzmangel wird es uns verwehrt, ligataugliche Spiele auszurichten. Aber ich finde es super, dass in Baiersbronn überhaupt Eishockey gespielt wird", so Ruf. Er sei froh, dass trotz Corona in diesem Jahr die Eishalle wieder geöffnet werden konnte.

Harald Iven dankte der Gemeinde und insbesondere der Volksbank Freudenstadt, die mit einer Crowdfunding-Aktion zur Finanzierung der Schutznetze beigetragen hatte. Bei der offiziellen Scheckübergabe konnte die Mannschaft 6000 Euro entgegennehmen. 3000 Euro waren über Spenden zusammengekommen. Die Bank verdoppelte den Betrag.

Aufbau dauert 20 Minuten

Im November fand das erste Training mit der neuen Schutznetzkonstruktion statt. Auch neue Tore wurden angeschafft. "Es dauert rund 20 Minuten vor jedem Training, bis die Netze aufgebaut sind, dann können wir aber mit dem Eistraining beginnen und müssen nicht befürchten, durch den Puck die Halle zu beschädigen", erklärt Stephan Seeger.

Er bildet zusammen mit Benjamin Maser das Trainerteam der Gruppe. Beide haben schon einige Erfahrungen mit dem Eishockeyspielen. Die Mitspieler würden aus dem gesamten Kreis kommen und die Möglichkeit nutzen, einmal die Woche zu trainieren. Gerne würden die Verantwortlichen noch ein weiteres Training anbieten.

"Ich freue mich sehr, dass wir diese Gruppe hier in unserer Eishalle haben. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen und eine fantastische Zusammenarbeit wie ich sie selten erlebt habe", so Josef Dettling von der Gemeindeverwaltung.

Als kleines Dankeschön für die gute Zusammenarbeit überreichte Harald Iven ihm und Bürgermeister Michael Ruf ein Trikot der "Schwarzwälder Holzhacker". Wer von den beiden es auf dem Eis tragen wird, ist noch unklar.