Mirko Sacher spielte in Nürnberg erfolgreich im Angriff. Foto: Eibner

Eishockey: Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung entkräftet. Kölner Haie weiter in der Krise.

Nach ihrem "Winterschlussverkauf" am vergangenen Donnerstag war den Wild Wings vorgeworfen worden, Wettbewerbsverzerrung in der DEL zu betreiben.

Doch nach ihrem 1:0-Heimsieg gegen die Kölner Haie am Freitag und dem ebenfalls guten Auftritt am Sonntag in Nürnberg – trotz der 2:5-Niederlage – kann der Vorwurf so nicht mehr im Raum stehen bleiben. In beide Partien investierte die Mannschaft von Coach Niklas Sundblad viel. Ob in Nürnberg mit einem abgewanderten Jordan Caron oder mit einem nach Schweden gewechselten Matt Carey ein Auswärtssieg herausgesprungen wäre, ist rein spekulativ.

Sandner argumentiert

Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner argumentierte in einer Stellungnahme noch einmal die Abgabe der vier Spieler: "Es waren wirtschaftliche, aber auch sportliche Gründe. Es wäre verhängnisvoll, in unserer aktuellen Situation nicht bereits jetzt mit hundertprozentigem Engagement und Weitblick die Weichen für die neue Saison – und damit für die Zukunft der Wild Wings – zu stellen. Jetzt soll jeder für sich selbst entscheiden, ob es Wettbewerbsverzerrung ist, wenn wir als kleiner Klub und im Rahmen unserer Verhältnisse versuchen, uns wirtschaftlich vernünftig und bestmöglich zu positionieren."

Lob für Mirko Sacher

Erst das Powerplay-Tor von Patrick Reimer (3:2/55.) brachte die Nürnberger auf die Siegerstraße. "Nach dem 2:2-Ausgleich hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir können am Ende auch das Spiel gewinnen", bilanzierte Schwenningens Trainer Niklas Sundblad.

Zum zweiten Mal in dieser Saison wurde der gelernte Verteidiger Mirko Sacher in Nürnberg im Angriff eingesetzt. Nicht nur wegen seines Treffers zum 2:2 lobte ihn sein Coach. "Mirko hat seine Vielseitigkeit bewiesen." Die Zukunft von Sacher bleibt aber nach wie vor offen.

Krise bei Kölner Haien spitzt sich zu

30 Fans der Kölner Haie hatten genug. Nach der 15. Niederlage in Serie, ausgerechnet im 227. rheinischen Derby beim Erzrivalen Düsseldorfer EG, stellten sie sich ihrer Mannschaft auf dem Weg zum Bus aggressiv entgegen und pöbelten Headcoach Mike Stewart und seine Spieler lautstark an – die Polizei verhinderte nach der 1:4-Niederlage der Haie zusammen mit dem Ordnungsdienst Handgreiflichkeiten.

Die Lage beim achtmaligen deutschen Meister spitzt sich nicht nur abseits des Eises zu, die Play-offs rücken in immer weitere Ferne. Sieben Spieltage vor Ende der Hauptrunde trennen den Tabellenelften bereits zehn Punkte vom letzten Pre-Play-off-Platz, und der 17 Jahre alte DEL-Negativrekord der Schwenninger Wild Wings von 18 Niederlagen in Serie kommt immer näher. Ausgerechnet am Karnevalsdienstag könnte es soweit sein. »Viele von meinen besten Freunden spielen noch beim KEC. Momentan tut es mir ein bisschen leid für die Jungs«, sagte NHL-Superstar und Topscorer Leon Draisaitl.