Die Wild Wings – hier Dylan Yeo (rechts), Tylor Spink (links) und Goalie Joacim Erikson (60) wollen mit dem Play-off-Einzug ein neues Kapitel aufschlagen. Foto: Eibner

In der DEL wird es dramatisch: Sogar der Taschenrechner ist beim "Finale furioso" zwischen den Wild Wings und Straubing um das letzten Play-off-Ticket im Süden mit an Bord.

Mehr Spannung geht in der DEL-Gruppe Süd am letzten Hauptrunden-Wochenende nicht. Die Wild Wings (5.Platz/36 Spiele/50 Punkte/Koeffizient 1,389) und die Straubing Tigers (4./35/50/ 1,429) kämpfen um den vierten und letzten Play-off-Platz. Im Viertelfinale warten am Dienstag die Mannheimer.

Die Ausgangslage

Das Schwenninger Team hat in der Crunchtime der Hauptrunde keine Reisestrapazen mehr, empfängt am Freitag (19.30 Uhr) Krefeld und am Sonntag die Kölner Haie (14.30 Uhr). Die Straubing Tigers spielen am Freitag daheim gegen den Nord-Dritten Wolfsburg und gastieren am Sonntag beim gleichen Gegner in der VW-Stadt. Eines ist jetzt schon klar vor diesem "Finale furioso": Während die Wild Wings am Sonntagabend alle ihre 38 Hauptrundenspiele hinter sich gebracht haben, bleibt die Zahl bei den Straubingern bei 37 stehen. Denn ihr bereits zweimal verschobenes Nachholspiel gegen die zuletzt Corona-geplagten Iserlohner kann aus Zeitgründen nicht mehr stattfinden. Bis zum Sonntag, so die Vorgabe der DEL, muss die Hauptrunde abgeschlossen sein. Am Dienstag starten bereits die Play-offs.

Koeffizient entscheidend

Aufgrund der unterschiedlichen Spieleanzahl wird beim Fernduell zwischen Schwenningen und Straubing der Taschenrechner gebraucht. Denn der Koeffizient (Spiele durch Punkte) wird zur Wertung in der Tabelle herangezogen. Nach diesem Faktor haben die Tigers momentan die Nase vor den Neckarstädtern vorn. Sprich: Die Wild Wings sind selbst bei Siegen gegen Krefeld und Köln im Kampf um Platz vier auf einen Ausrutscher der Niederbayern angewiesen.

Schwenningens Trainer Niklas Sundblad hat natürlich mit sämtlichen Hochrechnungen vor dem Wochenende wenig im Sinn, vereinfacht die Erfolgsformel deshalb für sein Team: "Am Sonntagabend müssen wir eben zwei Punkte mehr als Straubing haben. Und Sundblad weiter: "Wir müssen gegen Krefeld und Köln unsere Hausaufgaben erfolgreich lösen, dann sehen wir weiter."

"Mannschaft ist heiß"

Der Coach sieht im Vorfeld der beiden letzten Hauptrundenpartien von der Papierform her schon einmal zwei Vorteile, die es zu nutzen gilt: zwei Heimspiele und die Tatsache, dass es für die in der Nord-Gruppe abgeschlagenen Krefelder und Kölner um so viel nicht mehr geht. Die Straubinger treffen mit Wolfsburg auf ein Team, das zumindest noch einen Sieg für die Play-off-Quali braucht.

"Die Mannschaft hat bisher eine starke Saison gespielt und ist heiß, die Play-offs zu erreichen", berichtet Niklas Sundblad von einer angespannten, sehr positiven Stimmung in seinem Team. Darin Olver (Kreuzbandriss/Saisonende) und Maximilian Hadraschek (Schulter) fallen verletzt aus. Dafür rückt der junge David Cerny wieder ins Team. Auch Manager Christof Kreutzer zeigt sich zuversichtlich: "Die Jungs haben sich diese tolle Ausgangsposition verdient und die große Chance, nun den nächsten Schritt zu schaffen."