Trug gegen Russland zum ersten Mal das Deutschland-Dress: Wild-Wings-Verteidiger Mirko Sacher. Foto: Imago

Eishockey: Schwenninger Verteidiger über sein Debüt im Nationaltrikot und die Wild Wings. Mit Interview

Das Nationalmannschafts-Debüt von Wild-Wings-Verteidiger Mirko Sacher erfuhr durch eine Verletzung im Deutschland-Cup-Spiel gegen Russland einen Dämpfer. Dennoch ist der 28-Jährige mit breiter Brust nach Schwenningen zurückgekehrt.

Herr Sacher, sind Sie hier in Schwenningen schon wieder zur Mannschaft gestoßen?

Ja, ich musste mich direkt nach meiner Rückkehr mit unserem Physio-Team treffen, um rechtzeitig für die nächsten Spiele wieder fit zu werden. Gegen Russland habe ich mir leider eine Fußprellung zugezogen, aber ich bin guter Dinge, dass ich am Freitag gegen Köln spielen kann.

Wie war dieses Erlebnis Deutschland-Cup für Sie?

Es war ein unfassbares Gefühl, mal für Deutschland spielen zu dürfen. Und dann gleich beim Debüt gegen so ein Weltklasse-Team wie Russland. Im ersten Drittel ging alles noch etwas schnell für mich. Aber dann ab dem zweiten Drittel konnte ich mich anpassen und war sehr zufrieden mit meiner Leistung.

Gibt es einen speziellen Moment bei diesem Turnier, der Ihnen besonders in Erinnerung bleiben wird?

Als wir das erste Mal raus aufs Eis gegangen sind zum Warm-Up vor dem Russland-Spiel. Da habe ich erst so richtig realisiert: "Wow, du bist Nationalspieler!"

Die Nationalmannschaft wurde von allen Seiten gelobt – wie war die Stimmungslage intern?

Zum Einen sind wir sehr stolz darauf, wie wir uns präsentiert haben. Das gilt auch für mich persönlich. Wir hatten viele Debütanten, eher unerfahrene Spieler und haben trotzdem tolle Leistungen gezeigt. Aber auf der anderen Seite ist es natürlich auch etwas ärgerlich, dass uns am Ende nur so wenig zum Turniersieg gefehlt hat. Die beiden Niederlagen waren sehr knapp – gerade gegen die Slowakei wäre sicherlich mehr drin gewesen.

Steht die nächste Einladung schon in Aussicht? Hat der Bundestrainer da etwas anklingen lassen?

Nein, so konkret wurde es nicht. Der Bundestrainer hat mir in einem Gespräch gesagt, dass er sehr zufrieden mit mir war. Aber bis zu den nächsten Länderspielen ist es ja noch eine Weile hin – da kann noch sehr viel passieren.

Jetzt steht für Sie mit den Wild Wings wieder der DEL-Alltag an. Dass Punkte geholt werden müssen, steht außer Frage. Wie soll das gelingen?

Ich denke, wir müssen einfach die Leistungen aus den letzten beiden Spielen vor der Länderspielpause bestätigen. Gerade gegen Iserlohn haben wir viel richtig gemacht. Wir müssen aber noch cleverer spielen: dumme Strafen vermeiden, im Forechecking gut agieren und unsere Angriffe konzentriert zu Ende spielen.

Bei Niederlagen jetzt gegen Köln und in Nürnberg drohen wieder viele Diskussionen und Kritik. Ist das in den Köpfen der Spieler präsent oder schaffen Sie es, solche Gedanken auszublenden?

Natürlich hat man so etwas immer irgendwie im Hinterkopf – ganz ausblenden kann man es nicht. Aber wir glauben daran, dass wir als Mannschaft auf dem richtigen Weg sind. Die Jungs hatten ja jetzt eine Woche Zeit, um wieder Kraft zu tanken. Wir gehen die Aufgaben am Wochenende voller Selbstvertrauen an.  

Die Fragen stellte Lorenzo Ligresti.