Die Fans der Wild Wings müssen sich gedulden. Foto: Sigwart

Eishockey: Termin am 13. November ist hinfällig. Kein neues Datum. Saison ohne Playoffs?

Die DEL kann am 13. November nicht in die neue Spielzeit starten. Das wurde am Freitag von den Clubs nach einer mehrstündigen Videokonferenz beschlossen.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind die nach wie vorfehlende Planungssicherheit für die Clubs im Zusammenhang mit den Vorgaben der Politik, maximal 20 Prozent der Zuschauerkapazität zuzulassen sowie die dadurc bedingten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die einen Saisonstart in rund sechs Wochen nicht möglich machen. "Wir haben stets sehr deutlich und transparent kommuniziert, dass wir unter den aktuellen Vorgaben sowie mit der Unsicherheit, ob und in welchem Umfang die nötige finanzielle Unterstützung für die Clubs kommt, nicht in die Saison starten können. Daran hat sich bis heute leider nichts geändert. Von daher war diese Entscheidung alternativlos, auch wenn sie uns sehr schwer fällt", sagt Gernot Tripcke, Geschäftsführer der PENNY DEL.

Die Clubs haben sich ebenso darauf verständigt, dass bis spätestens Mitte November weitere Entscheidungen zum Saisonablauf getroffen werden. Erklärtes Ziel ist es, unter bis dahin hoffentlich positiveren wirtschaftlichen Bedingungen, einen Saisonstart in der zweiten Hälfte des Dezembers zu realisieren. "Alle Beteiligten sind sich über diese außergewöhnlich schwierige Situation bewusst. Wir werden weiterhin alles dafür tun, dass wir in die neue Saisonstarten können. Es gilt nach wie vor, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Clubs in die Lage zu bringen, dass sie verantwortungsbewuss Eishockey spielen können", so Gernot Tripcke weiter.

Christoph Sandner: "Müssen Zeit weitergut nutzen."

Die Entscheidung kommt auch für die Wild Wings nicht überraschend. "Angesichts der Entwicklungen der vergangenen Tage musste man es so erwarten", sagt Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner. Er hofft, "dass wir alle in der Liga die Zeit gut nutzen, um uns bis Dezember wirtschaftlich noch stabiler aufzustellen und dass wir natürlich noch mehr konstruktive Gespräche mit der Politik führen".

Ganz wichtig für Christoph Sandner ist auch: "Das Corona-Hilfspaket muss für uns in der Liga nun zeitnah konkrete Formen annehmen. Dieses ist auch ein wichtiger Baustein auf dem Weg zurück zu einer gewissen Normalität im deutschen Eishockey."

Christof Kreutzer, der Manager der Wild Wings, wird sich am Samstag mit Cheftraner Niklas Sundblad sofort zusammensetzen. "Wir müssen besprechen, wie wir nun in der Trainingsplanung durch die weiteren vier Wochen Pause weitermachen. Seit einer Woche ist unsere Mannschaft komplett zusammen. Die Spieler befinden sich konditionell in einem sehr guten Zustand. Wir müssen es schaffen, die Spannung weiter hochzuhalten", so Christof Kreutzer. Die Schwenninger Spieler werden weiterhin offiziell in Kurzarbeit sein. Dass sie noch einmal in ihre Heimatländer etwa zurückkehren, ist kein Thema.

Für Kreutzer persönlich war eine generelle Absage der DEL-Saison nie ein Option. "Gar nicht spielen, ist keine Lösung. Es hängt an dieser Saison so viel dran für das deutsche Eishockey, besonders auch für den Nachwuchs in Deutschland."

Der Schwenninger Manager sieht es zum Beispiel ebenfalls nicht als unmöglich an, "dass die kommende Weltmeisterschaft in Weissrussland im Frühjahr aufgrund der Probleme dort abgesagt wird "und so wir mehr Luft in unseren Saisonplan hineinbekommen".

Ein großes Thema war bei der DEL auch die Installation von Schnelltests, sollte der Puck dann ab Dezember wieder übers Eis flitzen. "Wenn diese kostengünstig kommen, werden sie ein sehr wichtiges Element in dem ganzen Konstrukt der Corona-Maßnahmen darstellen. Die Klubs hätten bei Spielern mit Symptomen noch schneller Gewissheit und könnten zeitnah reagieren", so Christoph Sandner.