Stefano Giliati bejubelt die 1:0-Führung, doch am Ende reichte es nur zu zwei Punkten. Foto: Michael Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Eishockey: Das Team der Stunde aus Krefeld eilt Schwenningen und Wolfsburg davon

So sehen zwei Trainer aus, die wissen, dass in einem Kellerduell eigentlich ein Dreier Pflicht ist, soll ein weit entfernter Pre-Play-off-Rang noch erreicht werden. Paul Thompson, Coach der Wild Wings, und Hans Kossmann, Bändiger der Grizzlys, haderten nach dem 3:2-Sieg der Schwenninger nach Penaltyschießen gegen Wolfsburg über die verpasste Chance, drei Punkte einzutüten.

18 Punkte Rückstand

Die Konsequenz: Krefeld, das Team der Stunde in der DEL, hat den Vorsprung auf die Grizzlys (16 Zähler) und die Wild Wings (18) weiter ausgebaut. Noch 15 Hauptrundenspiele haben das Schlusslicht und der Vorletzte Zeit, den Tabellenzehnten – und damit letzten Pre-Play-off-Teilnehmer – abzufangen.

Verpasste Chancen

Paul Thompson ärgerte sich vor allem darüber, dass die Schwenninger nach der 2:0-Führung nach dem ersten Drittel – Stefano Giliati und Philip McRae hatten jeweils ihren vierten Saisontreffer erzielt – nicht nachlegten. "Ich bin enttäuscht, dass wir nicht das 3:0 markiert haben", wusste der Brite, dass dies gegen zu Beginn zahnlose Grizzlys die Vorentscheidung gewesen wäre. "Und dann bekommen wir kurz vor dem Ende des zweiten Abschnitts den Anschlusstreffer. Dieser hat Wolfsburg viel Energie gegeben", sah Thompson, wie die Grizzlys bei am Ende 39:20-Torschüssen in der Schlussphase nahe am angepeilten Dreier waren.

Starker Strahlmeier

Dies sah auch Hans Kossmann so. "Da waren wir das bessere Team. Unser Problem ist weiter, dass wir unsere Chancen nicht gut genug nutzen", sprach der Wolfsburger die vielen hochkarätigen Möglichkeiten an. Viele davon entschärfte Dustin Strahlmeier. Der Schwenninger Goalie war es, der das 2:2 in die Verlängerung und dann ins Penaltyschießen rettete. Auch in diesem war er mit weiteren fünf Paraden der Garant dafür, dass am Ende zwei verwandelte Versuche durch Anthony Rech und Vili Sopanen – entscheidend – reichten, dass die Wild Wings nach dem 2:1-Penalty-Coup bei Meister München den zweiten Sieg in Folge einfuhren.

Nur Floskeln?

Paul Thompson glaubt weiter daran, dass ein "Eishockey-Wunder" möglich ist. "Wir werden alles dafür tun, damit wir die Runde auf einem bestmöglichen Platz abschließen. Das ist unser Ziel", verweist der Brite auch darauf, dass in Sachen Pre-Play-offs "rechnerisch noch alles möglich ist". Ähnlich schlecht sieht es bei den Wolfsburgern aus. "Wir haben noch zehn Heimspiele. Die Hoffnung stirbt zum Schluss", flüchtete sich Grizzlys-Spielführer Sebastian Furchner, zweifacher Torschütze gegen die Wild Wings, in Floskeln.

Substanzverlust

Bei beiden Teams war am Sonntag der Substanzverlust nach zehn Spielen innerhalb von drei Wochen deutlich sichtbar. Auch deshalb gab Paul Thompson seinen Schützlingen bis zum Mittwoch frei.

Lob für Pätzold

Unterdessen setzte Krefeld seinen Lauf fort: Die Pinguine feierten beim 6:2 gegen die Eisbären Berlin den sechsten Sieg in Folge. Dabei lobte Coach Brendan Reid auch einen Ex-Schwenninger. "Dimi gibt uns im Tor viel Sicherheit", stellte der Pinguine-Coach Goalie Dimitri Pätzold heraus. Da passt es zur guten Stimmung in Krefeld, dass Chad Costello, der derzeit zweitbeste Scorer der DEL, seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat.