Das deutsche Eishockey-Team muss sich steigern, um in Zukunft erfolgreich zu sein, kommentiert Jürgen Kemmner.
Peking - Die Bäume wachsen bekanntlich nicht in den Himmel. Das Bild mag nicht unbedingt zum Eishockey passen, beschreibt aber das Abschneiden der deutschen Mannschaft optisch gut. 0:4 gegen die Slowakei, raus in den Pre-Play-offs nach einer indiskutablen Leistung, Viertelfinale verpasst. Trotz der positiven Entwicklung, die mit Olympia-Silber 2018 begonnen hatte und bis zu Platz vier bei der WM 2021 reichte, gehören die Männer mit dem Bundesadler auf der Brust noch nicht zu den Mannschaften, die auch mal trotz einer schwächeren Leistung als Sieger vom Eis fahren. Olympia in Peking hat dem DEB und seinen Aktiven überdeutlich vor Augen geführt, dass die Meriten der Vergangenheit schnell nichts mehr wert sind und dass sie in Partien bei wichtigen Turnieren stets ans Limit gehen müssen, um erfolgreich zu sein.
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Dass nach dem blamablen Aus bei Akteuren auf dem Eis die Nerven blank lagen, dass es zu Handgreiflichkeiten kam sowie zu gereizten Äußerungen von Verbandsvertretern bei der unangenehmen Fragerunde mit den Reportern, setzt dem Scheitern die Krone der Peinlichkeit auf. Dass Fans in den Social-Media-Kanälen über indisponierte Sportprofis in übler Weise herziehen, ist zwar leider nichts Neues mehr, doch auch diese Anhänger haben nicht verstanden, was die Werte des Sports sind. So schön, harmonisch und erfolgreich die Olympiatage von Pyeongchang 2018 für das deutsche Eishockey und seine Fans waren – für Peking 2022 gilt in jeder Beziehung: So nicht!