Wild-Wings-Coach Paul Thompson (Mitte) freut sich über seine Neuzugänge Jordan Caron (links) und Colby Robak. Foto: Michael Kienzler

Eishockey: Turbulente Woche. Auch Colby Robak soll in München debütieren.

Was für eine turbulente Woche bei den Wild Wings! Nach der Verpflichtung von Verteidiger Colby Robak kommt nun auch Angreifer Jordan Caron als Nachfolger für Jamie MacQueen.

Das DEL-Schlusslicht gastiert am Freitag (19.30 Uhr) bei Spitzenreiter München. Am Sonntag (16.30 Uhr) empfangen die Schwenninger Wild Wings dann die Straubing Tigers.

Erster positiver Eindruck

Schwenningens Coach Paul Thompson verschob das Donnerstag-Training extra auf die Mittagsstunde, damit die beiden Neuzugänge erstmalig mit dem Wild-Wings-Team trainieren konnten. Manager Jürgen Rumrich hatte Jordan Caron und Colby Robak am Donnerstagvormittag am Flughafen in Zürich abgeholt. Bevor es mit dem Team aufs Eis ging, hatten die beiden Spieler noch eine ausführliche Besprechung mit dem Schwenninger Trainerteam. Nach der ersten 70-minütigen Übungseinheit mit den Wild Wings zeigte sich Paul Thompson angetan vom Potenzial und vom Fitnesszustand von Caron und Robak. "Was wir Trainer auf Anhieb von den beiden gesehen haben, war positiv, auch wenn beide in dieser Saison ja noch kein Spiel bestritten haben. Sie sorgen für frischen Wind."

Matsumoto empfiehlt

Jordan Caron hatte in der vergangenen Saison gleich zwei Arbeitgeber. Für die Krefelder Pinguine absolvierte er zwölf DEL-Partien (5 Tore/6 Assists) – dann nahm der 29-jährige Linksschütze während der letzten Runde ein Angebot des KHL-Klubs Sibir Nowosibirsk an (33 Spiele, 5 Tore/7 Assists). Jordan Caron kann auf 157 NHL-Spiele (Boston Bruins, Colorado Avalanche und St. Louis Blues) zurückblicken. Dazu kommen noch 261 AHL-Partien. Mit Patrick Cannone spielte er früher einmal bei den Chicago Wolves (AHL) zusammen.

Jordan Caron freut sich sehr, dass in nur 36 Stunden der Vertrag bis zum Saisonende mit den Wild Wings zustande kam. "Ich schätze die Begeisterung und den Standort in Schwenningen sehr. Ich habe bereits heute Vormittag Colby erzählt, dass es einfach toll ist, in der DEL zu spielen." Seine Zeit in Nowosibirsk stuft der Angreifer als "sehr wertvolle Lebenserfahrung ein, auch wenn es einmal minus 50 Grad kalt war", lacht er.

Auch Verteidiger Colby Robak freut sich auf die neue Herausforderung. "Ich möchte dem Team helfen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich bei einer Mannschaft spiele, die in so einer engen Tabellensituation steht." Erkundigt hat sich der 29-Jährige über die Wild Wings auch sogar beim Ex-Schwenninger Stürmer Jon Matsumoto. "Er hat mir nur Positives berichtet. Ich wollte unbedingt in der DEL spielen und freue mich, dass es geklappt hat."

Paul Thompson hofft sehr, dass die Spielberechtigungen für beide Neuzugänge bis Freitagabend vorliegen. Der Wild-Wings-Coach berichtet, dass nach der Suspendierung von Jamie MacQueen die interne "Atmosphäre besser geworden ist. Wir hatten eine anstrengende, aber auch eine positive Woche. Wir haben aber jetzt keinen Neuanfang." In München wird Angreifer Marcel Kurth nach seiner Verletzungspause wieder dabei sein. Für Andreas Thuresson reicht es noch nicht für ein Comeback. Gegen das Top-Team aus München sieht Thompson Chancen für sein Team, "wenn wir sehr diszipliniert und geduldig spielen".

Münchner überragend

Red Bull München ist bislang der Überflieger in dieser Saison. Der Vorjahres-Vizemeister führt die DEL-Tabelle mit 17 Siegen aus den ersten 19 Spielen an. Die Niederlage in der letztjährigen Final-Serie gegen die Mannheimer Adler hat das Münchner Team noch mehr zusammengeschweißt, wie es auch Führungsspieler Mark Voakes erklärt. Verletzungsausfälle von wichtigen Spielern wie Derek Roy und nun auch Nationaltorhüter Danny aus den Birken können die Bayern wegstecken. Mit einem 6:0-Heimsieg am Mittwoch im Achtelfinal-Rückspiel gegen den weißrussischen Meister Yunost Minsk zogen die München souverän ins Viertelfinale der Champions-Hockey-League ein.