Manfred und Roswita Maute aus Tailfingen feiern am Dienstag ihre Eiserne Hochzeit.
Kennengelernt haben sich Roswitha und Manfred Maute beim Sport, genauer: beim Kunstradsport, der in beider Leben eine absolut dominante Rolle gespielt hat – und noch spielt.
Er war zwölf, als er mit dem Kunstradfahren anfing, und „familiär vorbelastet“, denn schon sein Vater hatte Radball gespielt. Später sollte er an acht Weltmeisterschaften teilnehmen, dreimal – 1968, 1971 und 1972 – den Titel und bei anderen Gelegenheiten mehrere Vize-Weltmeistertitel holen.
Die Jubelbraut war Landesmeisterin
Roswitha Maute brachte es zusammen mit Anni Thomann zur Württembergischen Meisterschaft im Zweier-Kunstradfahren. Mit 16 lernte sie den ein paar Monate jüngeren Manfred Maute beim Training in der Landessportschule kennen – und er war dann auch gleich so galant, sie in die Bahnhofstraße heimzubegleiten. Wohl schiebender Weise, denn das Fahrrad brachte man damals noch von zu Hause mit.
Ins Trikot führte der Weg
Roswita Maute stammt aus Zillhausen und ist eine geborene Simmendinger. Sie kam am 28. Februar zur Welt und war noch klein, als ihre Familie nach Tailfingen zog. Dort wuchs sie mit einem Bruder und einer Schwester auf und ging nach der Schulzeit „ins Trikot“, nämlich zur Firma Karl Bitzer zur Rose.
Hochzeit in der Pauluskirche
Manfred Maute wurde am 15. Oktober 1939 in Tailfingen geboren, wuchs mit zwei Schwestern auf und absolvierte eine Mechanikerlehre bei Albi. Er war 20, als die beiden am 11. März 1960 heirateten – und sie nur wenige Tage zuvor 21 geworden. Das Jawort gaben sie einander in der Pauluskirche; gefeiert wurde anschließend in der „Linde“.
Die Kinder ließen nicht lange auf sich warten. Zuerst kam Bernd, zwei Jahre später Beate und 1967 die Zwillinge Karin und Dieter – letzterer holte ein paar Jahrzehnte später gleich fünf Weltmeistertitel im Kunstradfahren. 1972 wurde Manfred Maute Landestrainer auf Honorarbasis, von 1986 bis 2003 war er hauptamtlicher Trainer des Landessportverbandes Baden-Württemberg.
Ihm wurden in dieser Zeit viele Ehrungen zuteil; unter anderem erhielt er vom Bundespräsidenten das deutsche Silberne Lorbeerblatt und 2012 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Mittlerweile ist sein Sohn Dieter auch hier in seine Fußstapfen getreten und erfolgreicher Landes- und sowie Bundestrainer.
Wer auf dem Niveau Sport treibt wie Manfred Maute, kommt naturgemäß in der Welt herum. Seine Frau konnte ihn auf diesen Reisen allerdings nur hin und wieder begleiten – „wir hatten ja vier Kinder.“
Aus Montag wird Sonntag
Sie erinnert sich aber gern an die Familienurlaube mit dem Wohnwagen und später mit dem Wohnmobil, in dem sie regelmäßig unterwegs waren. Nicht selten unter der Woche: „Manfred war ja oft an den Wochenenden unterwegs – da haben wir halt den Montag zum Sonntag gemacht.“
Jahrzehntelang wohnten die Mautes auf dem Lammerberg; vor zwei Jahren haben sie ihren Alterssitz Am Markt bezogen.
Ihre Eiserne Hochzeit werden sie im Kreis der Familie feiern, die nicht ganz klein ist: Schon längst sind Manfred und Roswita Maute stolze Großeltern von acht Enkeln.