65 Jahre lang gemeinsam glücklich und gesund zu sein ist für Anni und Rudi Keinath das größte Geschenk zur Eisernen Hochzeit, die sie am Mittwoch feiern.
Albstadt-Onstmettingen - Seit unglaublichen 65 Jahren sind Rudi und Anni Keinath glücklich verheiratet. Am Mittwoch, dem 90. Geburtstag der Jubelbraut, feiern sie mit der Familie das Fest der Eisernen Hochzeit.
"Wir sind zufrieden, dass wir so lange beieinander sein dürfen und immer gut ausgekommen sind miteinander", kommentiert Anni Keinath rückblickend ihre 65 gemeinsamen Jahre. Beide Eheleute sind gebürtige Onstmettinger und mit ihrer Heimat stets eng verwurzelt gewesen.
Rudi Keinath wurde am 5. Juni 1934 geboren, wuchs mit einem Bruder und einer Schwester auf. Nach der Schulzeit lernte er den Beruf des Feinmechanikers bei der Firma Haigis. Als Werkmeister ging er nach 50-jähriger Treue zu seinem Arbeitgeber in Rente.
Die Jubelbraut hat am Hochzeitstag Geburtstag
Anni Keinath, geborene Ringwald, erblickte am 31. August 1932 das Licht der Welt und ist ebenfalls mit einem Bruder und einer Schwester aufgewachsen. Nach der Schule war sie vorübergehend in einem Pfarrhaushalt beschäftigt, arbeitete dann aber bis zu ihrer Rente als Näherin in der Trikotindustrie.
Die Schwester von Rudi Keinath war ihre beste Freundin. "So kam ich immer zu den Keinaths ins Haus", erinnert sie sich. Einen besonderen Anlass für den Beginn ihrer Liebe habe es nicht gegeben, bereits zwei Jahre, nachdem sie sich kennengelernt hatten, feierten sie am Geburtstag von Anni Ringwald ihre Verlobung. "An ihrem persönlichen Tag sollte auch die Hochzeit sein", betont Rudi Keinath, und so haben beide am 31. August 1957 geheiratet.
Seine zweite Liebe gehörte der Musik
Zwei Jahre später wurde ihr Sohn Thomas geboren, und inzwischen gehört zur Familie auch ein Enkel. Seit 1964 wohnt die Familie im Eigenheim in der Hauptstraße. Bei jährlichen Urlauben waren sie bis ins hohe Alter Stammgäste in Südtirol und am Bodensee. Anni Keinath erinnert sich, dass sie oft auf ihren Ehemann verzichten musste, weil sein Leben auch der Musik gehörte. Im MVO spielte Rudi Keinath 50 Jahre lang aktiv die Posaune, war 38 Jahre lang Vize-Dirigent, Jugendleiter und Ausschussmitglied, dirigierte 1982 und 1983 das Große Orchester.
Gründer zweier Ensembles im MVO
Unter seiner Regie wurden die Bauernkapelle und das MVO-Tanzorchester gegründet. 1998 folgte das Bläserensemble Musica Albstadt, das er bis ins Frühjahr 2017 erfolgreich leitete. 36 Jahre gehörte Rudi Keinath dem Aufsichtsrat der Onstmettinger Bank an und ist seit 1998 Sprecher und Motor des Arbeitskreises Waagen und Gewichte, der im "Haus der 1000 Waagen" in der ehemaligen Riedschule, ebenfalls in der Hauptstraße, die größte und bedeutendste Sammlung von Waagen und Gewichten in Europa pflegt, instandhält und ergänzt. Bei Besuchern ist Rudi Keinath dort beliebt und geschätzt für seine kenntnisreichen und humorvollen Führungen, und er betont: "Meine Frau hat mir immer den Rücken frei gehalten" – nur so sei ihm sein ehrenamtliches Engagement möglich gewesen.