Die Eiscafés der Doppelstadt starten mit neuen Sorten und bewährten Klassikern in die Saison. Doch steigende Rohstoffpreise sorgen für Preisanpassungen. Wie sehr trifft das die Gäste – und welche Trends erwarten sie in diesem Jahr?
Mit den ersten warmen Frühlingstagen erwacht auch in der Doppelstadt die Lust auf ein erfrischendes Eis. Die Eiscafés in Villingen-Schwenningen haben ihre Türen geöffnet und bieten in diesem Jahr nicht nur die altbewährten Klassiker, sondern auch einige innovative Kreationen an. Selbstverständlich darf auch ein aktueller Trend nicht fehlen.Allerdings müssen Eisliebhaber in dieser Saison etwas tiefer in die Tasche greifen. Doch wie stark sind die Preiserhöhungen wirklich? Unsere Redaktion hat bei den Eiscafés in der Stadt nachgefragt.
Eiscafé Dolomiti Massimiliano Gianotti betreibt das Eiscafé Dolomiti auf dem Schwenninger Muslenplatz und bietet insgesamt 25 verschiedene Eissorten an. Neben Klassikern wie Vanille und Schokolade gibt es auch ausgefallenere Varianten wie Baileys oder Popcorn. Und das Sortiment wächst weiter: Im Laufe des Sommers werden immer wieder neue Kreationen hinzukommen – selbstverständlich hausgemacht.
Besonders beliebt sind die Sorten Pistazie und Cookies. „Die laufen eigentlich immer“, erzählt Gianotti. Aufgrund gestiegener Rohstoffpreise musste er die Preise in diesem Jahr leicht anpassen. „Wir haben den Preis pro Kugel um zehn Cent auf 1,70 Euro erhöht“, erklärt er. Eigentlich sei das jedoch nicht genug, um die gestiegenen Kosten zu decken. „Um ehrlich zu sein: Eine Kugel müsste 2,50 Euro kosten, um wirtschaftlich tragfähig zu sein. Auch zwei Euro wären machbar, wenn man die Kugeln kleiner macht.“
Für Premium-Sorten wie Nuss und Pistazie verlangt er bereits zwei Euro pro Kugel. „Letztes Jahr haben wir für ein Kilo Pistaziencreme 42 Euro bezahlt, dieses Jahr sind es 68 Euro.“ Er betont, dass die Preise kaum stabil gehalten werden können und hofft, dass die Kunden Verständnis dafür haben – auch wenn sich einige ein Eis leider nicht mehr so oft leisten können. „Ein Eiscafé ist ein Tagesgeschäft und stark vom Wetter abhängig“, fügt er hinzu.
Viele Menschen unterschätzen den Aufwand hinter der Eisproduktion. „Manche denken, ein bisschen Milch und Zucker reichen aus – aber es steckt ein riesiger Aufwand dahinter“, erklärt Gianotti. Die Qualität der Zutaten, die handwerkliche Herstellung und die steigenden Betriebskosten machen es immer schwieriger, die Preise niedrig zu halten.
Eiscafé Arlotti Auch im Eiscafé Arlotti von Inhaberin Gaetana Arlotti gibt es eine große Auswahl: 32 Sorten stehen in diesem Jahr zur Verfügung. Besonders gefragt ist die Sorte „Dubai-Schokolade“, die seit letztem Jahr ein echter Renner ist. Für zwei Euro gibt es die Kugel der exotischen Spezialität.
Ansonsten hält Arlotti die Preise stabil. „Eine Kugel kostet weiterhin 1,60 Euro“, sagt sie. Allerdings schließt sie zukünftige Anpassungen nicht aus: „Seit letztem Jahr haben wir die Preise nicht erhöht. Sollte es der Markt erfordern, müssen wir das aber in Zukunft möglicherweise tun.“
Neben klassischem Eis bietet das Café auf dem Schwenninger Marktplatz auch Frozen Joghurt an. Neu in diesem Jahr: selbst gemachtes Softeis, auf das sich die Kunden besonders freuen dürfen.
La Dolce Vita Mehr als 30 Sorten wird Moustafa Khalil in seinem Eiscafé in der Niederenstraße in Villingen in diesem Jahr anbieten. Dabei darf auch für ihn die Dubai-Schokolade im Sortiment nicht fehlen. „Dubai läuft bei uns sehr gut, es kommt bei den Leuten super an.“ Aber auch auch andere neue Sorten, wie Giotto, Kinder Bueno, Baklava oder Biscotto bietet er an. Zudem hat er gerade frisch eine neue Sorte zubereitet: „Ufo, nennt sich das, mit vielen verschiedenen Geschmäckern drin, wie Schokolade, Nuss oder Joghurt.“ Neben diesen Sorten geht er auch auf Wünsche der Kunden ein und versucht diese umzusetzen. Deshalb hatte er auch mal Hefeweizen als Geschmacksrichtung in der Kältetheke.
Preislich ändert sich bei Kahlil im Vergleich zum Vorjahr nichts. er bleibe bei 1,50 Euro pro Kugel. „Ich mache das Eis selbst, deshalb lohnt es sich trotzdem.“ Er überlegt zudem, ob er gerade für Schüler noch ein extra Angebot anbieten soll, bei dem die Kugel dann noch weniger kosten würde.
Eiscafé Zampolli „Aktuell haben wir 22 Eissorten im Angebot, ab Mai werden es dann 28“, sagt Cesare Gianotti, Inhaber des Eiscafé Zampolli in der Villinger Rietstraße. Auf Trendeissorten, wie Dubai-Schokolade verzichtet Gianotti derweil bewusst. „Wir wollen eher bei den Klassikern bleiben“, erzählt er. Es wird aber Limoncello-Eis geben und auch auf Fruchteis wird im Zampolli in dieser Saison gesetzt. „Wir hatten lange nicht mehr Ananas oder Pfirsich im Angebot. Das wird sich in diesem Jahr ändern.“
Besonders beliebt bei den Kunden seien die Sorten Crema mediterraneo, mit Pistaziencreme und Granatapfel, und Cookies. Der Preis für die Eissorten ist derweil der selbe: 1,80 Euro kostet die Kugel. Ein Aufschlag von 20 Cent, im Vergleich zum letzten Jahr. „Wir erhöhen den Preis erstmals seit drei Jahren. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig“, erklärt er. „Die Preise werden überall teuerer.“ Die Energie- und Personalkosten würden immer höher werden und auch die Preise für die Zutaten. Alleine der Kakaopreis sei innerhalb eines Jahres um 40 Prozent gestiegen. Weitere Erhöhungen plane Gianotti allerdings nicht. „Trotz allem muss man auch Rücksicht auf die Gäste nehmen.“