Die Bad Wildbader Mode-Ecke schließt. Foto: Jänsch

In Bad Wildbader Fußgängerzone wird es leerer. Vor 17 Jahren Traum von Laden erfüllt. Gebäude wird abgerissen.

Bad Wildbad - In der Bad Wildbader Fußgängerzone wird es wieder ein bisschen leerer: Die Mode-Ecke in der Wilhelmstraße schließt. Letzter Verkaufstag ist am Samstag, 31. Oktober.

Inhaber A. Hartinger hört nicht etwa auf, weil er sich nach dem Ruhestand sehnt: Vielmehr wird das Gebäude abgerissen, in dem sich sein Geschäft seit rund 17 Jahren befindet. Über 20 Jahre betreibt er es schon, zu Beginn noch in anderen Räumen. "Es hat Spaß gemacht", sagt der 76-Jährige. Trotzdem sei er nun in einem Alter, wo er nicht noch einmal unbedingt wo anders anfangen müsse – auch wenn er eine andere Immobilie angeboten bekommen habe. Ohnehin führte er das Geschäft eher nebenher, als sein Hobby. Um damit Geld zu verdienen, "ist einfach zu wenig Frequenz".

Traum von Laden erfüllt

Außerdem entwirft Hartinger nach eigenen Angaben noch mit einem Freund zusammen Modekollektionen, die Vertreter in Deutschland, Österreich und der Schweiz für ihn vertreiben. So lange ihm das Spaß mache, mache er dies weiter.

"Wildbad ist auch nicht mehr das, was es einmal war", meint Hartinger. Um wieder mehr Menschen in die Fußgängerzone zu bringen, müsse man sich einmal fragen, was nötig sei, um die Ladenstraße zu beleben. "Hier hapert es an Kleinigkeiten", findet der Geschäftsmann. Stadt und Händler seien einfach nicht "up to date". Dabei müsse man Kunden doch Gründe geben, weshalb sie in die Innenstadt kommen sollen.

Ein wichtiger Punkt sind seiner Meinung nach kostenlose Parkplätze. Zwei Freistunden reichten nicht einmal zum Kaffeetrinken, ohne einen Strafzettel zu bekommen. Außerdem sollten die Läden einheitliche Öffnungszeiten haben. Dafür und für gemeinsame Aktionen – etwa Modenschauen in der Fußgängerzone oder einmal im Monat lange Einkaufstage – müssten sich die Einzelhändler aber zusammenschließen und ein Konzept erarbeiten. "Es fehlt an Initiativen", bedauert der 76-Jährige.

Trotzdem will er nicht unbedingt Kritik üben. "Ich liebe eigentlich Wildbad", sagt Hartinger. Schon als Jugendlicher, als er mit seinen Eltern durch die Stadt gefahren sei, habe er von einem Geschäft hier geträumt. Sein Traum hat sich erfüllt. Am Samstag, rund 20 Jahre später, geht er zu Ende.