Gruseliges Ambiente, aber keine erschreckende Jahresbilanz. Inga Elsayed von Blass Erlebniswelt ist mit dem bisherigen Geschäftsjahr zufrieden. Foto: Schneider

Inga Elsayed von Blass Erlebniswelt in Sulz hat für andere Einzelhändler einen besonderen Tipp, wie man trotz der Konkurrenz durch große Ketten gute Zahlen schreibt.

„Jedes Geschäft sollte schauen, in welcher Sparte und mit welchen Produkten es punkten kann“, empfiehlt Inga Elsayed.

 

So hat die Inhaberin von Blass Erlebniswelt im Sulzer Backsteinbau allein in diesem Jahr das Sortiment viermal umbauen und austauschen lassen. „Der Facheinzelhandel kann nicht mit der Massenware der Supermärkte konkurrieren“, ist sie sich sicher.

Königlicher Schulanfang

Stattdessen brauche es neue Firmen im Angebot, die eben nicht bei den großen Warenhausketten zu finden seien. Etwas, was regen Zuspruch erfahren hätte, seien beispielsweise die Gelstifte der italienischen Firma Legami gewesen.

Lesen liegt im Trend

Besonders schön sei der diesjährige Schulanfang gewesen, findet Elsayed. „Wir haben einen Schulranzen-Thron, auf den sich die Kinder setzen und läuten dürfen, wenn sie sich für eine Büchertasche entschieden haben“, erklärt sie.

Mittlerweile sei man zum größten Schulranzenhändler der Umgebung geworden. „Die Leute fahren bis zu 40 Minuten mit dem Auto, um bei uns einzukaufen“, erläutert sie. Und viele davon würden wohl auch ihre Weihnachtseinkäufe im Backsteinbau erledigen, lautet ihre Vermutung.

Kurzzeitige Hypes

Etwas, was auch eine große Nachfrage erfahren habe, sei die Buchabteilung. Im Rahmen der inhaltlichen Umstrukturierung habe man das Angebot beständig erweitert. „Lesen ist wieder im Trend“, kommentiert Elsayed das Kundenverhalten.

Bei den Spielwaren gebe es hingegen nichts, was wirklich heraussteche. „Nach einem Film wie ‚Die Schule der magischen Tiere‘ oder ‚Jurassic World‘ gibt es immer spezifische Produkte“, erklärt sie.

Ruhiges Jahr 2025

Aber das beschränke sich nur auf eine gewisse Zeit. So sei der Hype um die Labubu-Figuren – Plüschtiere aus China – mittlerweile schon wieder vorbei. Was sie aber feststellen könne: Man habe nicht mehr so viele Großartikel über 100 Euro auf Lager.

„Diese Zeiten im Einzelhandel sind vorbei“, bilanziert sie. Doch das sei auch nichts Schlechtes, kommt ihre positive Grundhaltung zum Vorschein. „Es gibt ja auch viele schöne niedrigpreisige Artikel“, kommt sie auf ihre Waren zu sprechen.

Das Jahr 2025 sei – wie zu erwarten – ruhiger gewesen. „Die Leute sind beim Ausgeben ihres Geldes zaghafter“, kommt sie auf die aktuelle Marktlage zu sprechen. Doch trotz des zaghaften Kaufverhaltens sei sie mit der bisherigen Bilanz zufrieden.

Weniger Bürokratie bitte

„Es war eben auch kein ganz schlechtes Jahr“, beschreibt sie die bisherige Entwicklung. Allerdings wünsche sie sich seitens der Politik eine deutliche Entlastung in Sachen Bürokratie-Abbau.

„Man hat oft nur noch wenig Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren“, bringt sie das Missverhältnis von Dokumentation und Arbeit mit den Kunden zum Ausdruck.

Was hingegen gut laufe, sei der Spieleabend. Im letzten Jahr sei er so gut angenommen worden, dass man sich jetzt entschlossen habe, einen ganzen Abend für Erwachsene und einen Nachmittag für Kinder zu organisieren.

„Es ist eine Art kleine Spielemesse“, umreißt sie das Format. Ihre Mitarbeiter hätten an mehren Tischen verschiedene Spiele, die sie vorstellen und erklären – und die Kunden könnten einfach loslegen.

Spieleabend und Halloween

Um die zahlreichen Events, die in Planung seien, auch anzukündigen, bringe man auch einen eigenen Veranstaltungskalender heraus, verrät sie. Jetzt stehe jedoch erst einmal der Halloween-Verkauf an – mit einem deutlich größeren Sortiment, da auch Grusel-Partys in Glatt geplant seien.