Das Modehaus Bertsch darf nur bis zu 300 Quadratmeter weiter wachsen. Foto: Krokauer

Im Kleinzentrum Schömberg dürfen Geschäfte nicht zu groß werden. Das jedenfalls meint der Regionalverband Nordschwarzwald und zielt vor allem auf das Modehaus Bertsch. Der Verband und die Gemeinde wollen sich einigen.

Schömberg - In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Ausschuss für Technik und Umwelt von Schömberg mit dem Thema Einzelhandel befasst. Dabei ging es um den Abschluss eines "raumordnerischen Vertrages" mit dem Regionalverband Nordschwarzwald". Ein solcher Vertrag ist aber nur der erste Schritt, um einen Bebauungsplan für das entsprechende Areal "Poststraße/Schillerstraße" aufzustellen. Es soll für das dortige Gebiet Planungsrecht geschaffen werden, sagte Bürgermeister Matthias Leyn in der Ausschusssitzung. Letztlich geht es darum, dass die Geschäfte in diesem Bereich eine bestimmte Größe nicht überschreiten dürfen. Das zielt auf das Modehaus Bertsch, das derzeit eine Fläche von rund 1400 Quadratmetern hat. Es darf allenfalls um weitere 300 Quadratmeter wachsen. Das sieht die Einigung der Gemeinde Schömberg mit dem Regionalverband vor.

Modehändler unzufrieden

"Ich bin natürlich nicht zufrieden", sagte Inhaber Udo Bertsch am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch wenn er sein Geschäft um 300 Quadratmeter erweitern dürfe, würden dadurch die Erweiterungsmöglichkeiten erheblich erschwert, bedauerte er.

In der Ausschusssitzung am Dienstagabend herrschte dagegen allgemeine Zufriedenheit. Es gebe nun einen Konsens mit dem Regionalverband, wie es mit dem Einzelhandel in Schömberg weitergehen könne. Das Gremium empfahl dem Gemeinderat, dem "raumordnerischen Vertrag" mit dem Regionalverband zuzustimmen. Danach erst werde der Bebauungsplan "Poststraße/Schillerstraße" aufgestellt. Hier sei ein "Nachjustierung" möglich, sagte Rathauschef Leyn. Dabei würden Bedenken und Einwände berücksichtigt.

Noch nichts entschieden

Dies bekräftigte Gemeinderat Michael Nothacker (UWV). Zunächst gehe es nur um einen Vertrag. Zum Bebauungsplan "Poststraße/Schillerstraße" gebe es noch nicht einmal einen Vorentwurf. "Alle Bürger können ihre Bedenken vorbringen", versicherte Nothacker. Die Bürger würden mindestens zwei Mal, wahrscheinlich sogar drei Mal einbezogen. "Heute wird noch nichts entschieden", versicherte Nothacker in der Ausschusssitzung am Dienstagabend.

Auch CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger zeigte sich erfreut: "Das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend." Alle Einzelhändler, nicht nur das Modehaus Bertsch, hätten nun Entwicklungsmöglichkeiten. Ein "urbanes Gebiet" biete auch mehr Flexibilität.

Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat einstimmig, einen "raumordnerischen Vertrag" mit dem Regionalverband abzuschließen. Den entsprechenden Bebauungsplan will die Gemeinde so zügig wie möglich aufstellen.

Info

Kleinzentrum

Die Gemeinde Schömberg ist ein Kleinzentrum. Hinsichtlich des Größe des Einzelhandels gibt es hier Beschränkungen. Erst bei einem Unterzentrum würden diese Beschränkungen weitgehend wegfallen. Schömberg will deshalb mit Bad Liebenzell ein solches Unterzentrum bilden. Das ist aber derzeit nicht möglich, weil Schömberg momentan zum Mittelzentrum Bad Wildbad und Bad Liebenzell zum Mittelzentrum Calw gehört. Beide Kommunen wollen deshalb den entsprechenden Landesentwicklungsplan und den auf ihm fußenden Regionalplan ändern.