Geschäftsführerin Deniz Özkul dreht mit Händlern Video-Botschaften. Foto: Freudenstadt-Marketing

Deniz Özkul vom Verein Freudenstadt-Marketing kreiert neue Aktion. Abholservice bringt Erleichterungen.

Gesicht zeigen, um nicht in Vergessenheit zu geraten – das ist in der Zeit des Lockdowns für die Einzelhändler in Freudenstadt oberstes Gebot. Der Verein Freudenstadt-Marketing hat dafür jetzt eine neue Aktion kreiert. Sie heißt "Hallo Freudenstadt".

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Freudenstadt. Es handelt sich dabei um Video-Botschaften mit Fragen und Antworten, die sowohl die Kunden als auch Geschäftsleute derzeit bewegen, wie beispielsweise "Wie hart trifft Euch der Lockdown? Was ist Schaufenstershopping? Kann man regional online bestellen? Wo bekommen wir jetzt eine neue Schneeschaufel her?".

Deniz Özkul, Geschäftsführerin des Vereins Freudenstadt-Marketing sagt: "Die Kreativität der lokalen Akteure in Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung ist jetzt gefragt". Bereits vor Weihnachten habe der Verein Freudenstadt-Marketing unter dem Motto "hier kaufen" eine Aktion zusammengestellt mit einem "Kontaktlos-Service" von mehr als 60 Geschäften und gastronomischen Betrieben in Freudenstadt. "Die Resonanz darauf war groß und fand sogar überregional Beachtung. Mit besonderen Serviceleistungen soll es weitergehen", berichtet Özkul. Darunter versteht der Verein Liefer- und Abholdienste, Video-Beratung, Schaufenstershopping, regionales Online-Shopping und weitere Kontaktlos-Serviceleistungen. "Wenn die Menschen zu Hause bleiben oder sich nur auf schnellstem Weg zu den Geschäften des täglichen Bedarfs begeben, dann müssen wir aktiv auf die Angebote und Tipps der Fachgeschäfte sowie der Betriebe in Gastronomie und Dienstleistung in den Sozialen Medien der Kunden aufmerksam machen", so Özkul. Schon seit längerer Zeit ist Freudenstadt-Marketing auf Facebook & Co. vertreten. Die Bedeutung dieser Auftritte sei groß. In den vergangenen Monaten sei die Zahl der Follower um rund 80 Prozent gestiegen. Doch es gebe auch viele Bürger, die keine Follower sind, aber trotzdem auf der Seite schauen.

Zusammenhalt in Corona-Zeit wichtig

Der Verein hat seine Mitglieder jetzt aufgerufen, sich und die besonderen Service-Angebote in Videobotschaften zu verbreiten, die unter dem Titel "Hallo Freudenstadt" regelmäßig auf Instagram, Facebook und der Homepage von Freudenstadt-Marketing veröffentlicht werden. Deniz Özkul stellt dabei eine Frage, und die Geschäfte stellen sich vor, liefern Antworten oder präsentieren ihre Angebote. Die kleinen Videos dreht Deniz Özkul in ihrer Freizeit mit dem Handy. Fünf Beiträge hat sie zum Test gefertigt und mit den Händlern abgestimmt. "Alle fanden es gut", sagt sie. Die Videos werden in bestimmten Abständen auf Instagram, Facebook und TikTok gepostet. Die Aktion sei zwar zeitaufwendig, doch sie mache Spaß. Und je mehr Videos sie drehe, desto größer werde die Routine. Deniz Özkul kann sich vorstellen, die Aktion auch noch auf andere Bereiche wie Handwerk oder Musik auszudehnen. Zunächst sind etwa 30 Beiträge ihr Ziel.

Eine echte Erleichterung ist laut Özkul für die Geschäfte, dass seit dieser Woche die Kunden bestellte Waren wieder abholen dürfen ("Click & Collect"). Nach einem Online-Klick oder einem Anruf stellen die Geschäfte die gewünschte Ware zum vereinbarten Abholtermin bereit. Alle 150 Mitglieder des Vereins bieten diesen Service an. Gerade wenn man nur eine Kleinigkeit braucht, sei die Hemmschwelle groß, sich den Artikel liefern zu lassen, meint die Geschäftsführerin. Ein Vorteil sei, dass die Händler jetzt in ihren Geschäften fast ganz normal arbeiten können, wenn die Nachfrage entsprechend ist.

Der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung der lokalen Geschäfte und der Kunden in der Region sei wichtig, dabei sollte der persönliche Kontakt erhalten bleiben, wie zum Beispiel bei der Video-Aktion, betont Özkul. Eine florierende Innenstadt lebe von der kreativen Vielfalt der Geschäfte und gastronomischen Betriebe. Durch die Unterstützung der Betriebe vor Ort profitierten alle weiterhin vom innerstädtischen Flair.

Der Aufforderung, aus Protest gegen die Schließung der Geschäfte ab Montag trotzdem zu öffnen, ist übrigens kein Einzelhändler in Freudenstadt gefolgt, weiß Deniz Özkul. In der vergangenen Woche waren Zettel mit dieser Aufforderung an einige Schaufenster der Geschäfte geklebt worden (wir berichteten).

Weitere Informationen: www.freudenstadtmarketing.de.