Haben das Band gemeinsam durchgeschnitten (von links): CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele, Staatssekretärin Sabine Kurtz (CDU), Moritz Glauner, Markus Schlör, Carl Glauner und Alpirsbachs Amtsverwalter Norbert Beck Foto: Sonja Störzer

Alpirsbacher Klosterbräu steuert mit Vollgas auf die Zukunft zu. Zehn Millionen Euro investierte das Unternehmen in die neue Abfüllanlage, die mit Künstlicher Intelligenz, CO2-Einsparung und Rundumetikettiermaschine glänzt.

Für die Alpirsbacher Klosterbräu beginnt gleich in zweierlei Hinsicht eine neue Ära: Die neue Mehrwegflaschen- und Fassabfüllung des Unternehmens ist nun offiziell eingeweiht. Der Regelbetrieb soll im November starten, derzeit läuft noch die Testphase. Und: Die Anlage ist Moritz Glauners erstes großes Projekt.

Der Sohn von Geschäftsführer und Inhaber Carl Glauner zeigte sich bei der Einweihungsfeier am Mittwoch sichtlich stolz. Vom Abriss im November 2023 bis zur Abnahme im November 2024 werden es dann zwölf Monate sein. „Nun bieten sich uns neue Möglichkeiten für neue Produkte“, macht Moritz Glauner neugierig. „Ich will aber noch nicht zu viel verraten“, schiebt er augenzwinkernd hinterher.

Vorreiter in der Branche

Und auch in Sachen Vermarktung entwickelt sich die Alpirsbacher Klosterbrauerei weiter, als Vorreiter in der Branche und möglicherweise gar als Trendsetter. Künftig sollen nämlich Rundetiketten die Bierflaschen zieren, die einmal komplett um die Flasche gehen. Die neue Etikettiermaschine macht das möglich.

„Meines Wissens sind wir die erste und einzige Brauerei in Deutschland, die Rundetiketten hat“, erklärt Geschäftsführer Markus Schlör. Das sei insbesondere für das Storytelling des Produkts, also für die Geschichte, die erzählt wird, von Vorteil. „Man kann mit den Etiketten spielen“, ergänzt er.

Verbundenheit mit der Region

Doch da es für Alpirsbacher Klosterbräu besonders um die Verbindung von Fortschritt und Tradition geht, standen bei der Einweihungsfeier ebenso Werte wie die Verbundenheit mit der Region, dem Schwarzwald, und als Klosterbrauerei auch mit dem christlichen Glauben im Vordergrund. Das betonte Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (CDU), die als Vertretung für Minister Peter Hauk (CDU) in die Klosterstadt gekommen war.

Dekan Anton Bock und Pfarrer Christian Honold fiel die Aufgabe zu, den Segen zu sprechen und den Gesang inmitten der neuen Produktionshalle anzustimmen. „Lobe den Herren“ schwebte über die Maschinen hinweg.

KI kontrolliert Flaschen

Sobald die Produktion dann in vollem Gange ist, sollen dort 1000 bis 1300 Hektoliter Bier am Tag abgefüllt werden. Lediglich zwei Mitarbeiter werden in der rund 1500 Quadratmeter großen Halle beschäftigt sein, sie werden die Maschinen überwachen und Störungen beheben, erklärt Moritz Glauner.

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wird kontrolliert, ob in den Flaschen, die wiederbefüllt werden, noch Strohhalme, Kronkorken, Glassplitter oder sonstige Verunreinigungen sind.

610 Tonnen CO2 weniger

Die Halle wurde in Holzbauweise errichtet. Auf ihrem Dach wird noch eine Photovoltaikanlage installiert, die insgesamt zehn Prozent des Stromverbrauchs des Unternehmens decken soll. Durch die neue Abfüllanlage soll der Energieverbrauch der Brauerei laut Moritz Glauner jährlich um rund 610 Tonnen CO2 und der Wasserverbrauch um 18 Prozent verringert werden. Die größte Einsparung sei der Flaschenwaschmaschine zu verdanken, die 78 Tonnen wiegt und damit die schwerste der neuen Anlage ist. Sie brauche noch einen Namen, ergänzt Glauner. Liebevoll sei die alte Waschmaschine Elsbeth genannt worden.