Die zertrümmerte Highspeed-Kamera für Fernsehaufzeichnungen liegt nach dem Spiel im Stadion vor den Zuschauertribünen. Foto: dapd

Bei den Ausschreitungen der Frankfurt-Fans ist eine 600.000 Euro teure Kamera zu Bruch gegangen.

Frankfurt/Hannover - Bei den Ausschreitungen der Fans von Eintracht Frankfurt am Samstag nach dem 0:2 gegen den 1.FC Köln ist eine 600.000 Euro teure Spezialkamera zu Bruch gegangen. Das Gerät ist weltweit einzigartig und wurde bei der Fußball-Bundesliga-Partie erstmals getestet. „Die ist umgeworfen worden. Der Täter war so schlau, auch noch in die Kamera zu schauen“, berichtete der Produktionsleiter der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bei dem Spiel, Andreas Rink, am Sonntag.

Die High-Speed-Kamera sollte extrem langsame und scharf geschossene Aufnahmen liefern. „Die Kamera ist eigentlich nicht zu bezahlen. Es gibt sie nur einmal auf der Welt“, sagte Sportschau-Chef Steffen Simon, der für die ARD ebenfalls Bilder des Spezialgerätes nutzte. Wie hoch der Schaden genau und ob die Kamera komplett kaputt gegangen ist, ist noch unklar. „Es ist auch möglich, dass an dieser 600.000 Euro teuren Kamera nur ein Schaden in Höhe von 50.000 Euro entstanden ist“, sagte Rink.

Für die Entwicklerfirma LNC könnte diese Frage entscheidend sein. „Die Firma hat die Kamera entwickelt, sie sollte erprobt und nach Möglichkeit dann auch gebucht werden“, sagte Rink. Für den Schaden dürfte laut Rink nun zunächst eine Versicherung von Eintracht Frankfurt aufkommen. Doch in letzter Konsequenz könnte auch der Täter zur Rechenschaft gezogen werden. „Wenn es eine Täterermittlung gibt, wird die Versicherung oder Verein sicherlich an denjenigen herantreten“, mutmaßte Rink.