Beim FC 08 war für Adam Adamos nicht an Aschermittwoch alles vorbei, sondern schon am Fasnet-Ziieschtig. Trainer-Nachfolger Steffen Breinlinger hat nur zwei Einheiten Zeit, seine neue Elf auf das Regionalliga-Kellerduell bei Eintracht Frankfurt II (Freitag, 19 Uhr, wir streamen live) vorzubereiten.
Donnerstagvormittag: Steffen Breinlinger wird vom heimischen Niedereschach aus der Pressekonferenz vor dem Spiel bei der Bundesliga-Reserve zugeschaltet. 08-Wappen und die Nummer 52 auf dem schwarzen Club-T-Shirt, viele (Sport-)Bücher im Hintergrund – der neue Coach der Villinger ist bereit für seine Regionalliga-Premiere.
An diese war Anfang der Woche noch nicht zu denken. „Dann war es schon eine schnelle Angelegenheit“, blickt der 42-Jährige auf seinen durchaus überraschenden Wechsel vom Landesligisten SV Zimmern zum FC 08.
Der Geschäftsführer
Marcel Yahyaijan gibt am Donnerstag einen tieferen Einblick in die Entscheidungsfindung: „Der Wechsel war nicht geplant und keine Entscheidung gegen Adam Adamos, sondern eine für Steffen Breinlinger“, begründet der Geschäftsführer den Trainerwechsel nach dem „Abwägen der Chancen und Risiken“ auch „mit dem „Blick auf die nächste Runde“.
Dabei denkt der 08-Geschäftsführer vor allem an die Kaderplanung, die nun beschleunigt und erleichtert werden könne.
Zudem hätte es in den ersten beiden Spielen des Jahres keinen signifikanten Fortschritt bei der Mannschaft gegeben, nach sieben Niederlagen gegen Ende des vergangenen Jahres hätte sich die Negativserie auf neun Pleiten hintereinander erhöht.
Die Defizite
Die Nullachter schauen nun aber nach vorne. Ein Abschenken der Runde sei für das abgeschlagene Schlusslicht keine Option, stellt Steffen Breinlinger klar. Mit Siegen in Frankfurt und am Mittwoch im Pokal-Viertelfinale gegen Bahlingen könne ein „Flow“ entstehen.
Klar ist also, dass der A-Lizenz-Inhaber aus Frankfurt am Samstag gegen 2 Uhr (!) – Abfahrt in Villingen ist am Freitag gegen 12.30 Uhr – mit drei Punkten im Gepäck wieder im Friedengrund ankommen möchte.
Dabei sei es wichtig, dass die Spieler die „gemeinsam erkannten Defizite“ abstellen. Breinlinger verweist dabei vor allem auf die „zu vielen Gegentore“. „Dies hat mit den Abständen zu tun“, gehe es für das Team darum, die Räume besser zu verwalten und zu gestalten. „Wir wollen deutlich mehr Ballbesitz haben“, möchte der Gymnasiallehrer zudem, dass seine Elf mehr Torgefahr entwickelt.
Personal und Taktik
Leon Albrecht und Kevin Ehmann sind wieder fit. Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Angelo Rinaldi und Ergi Alihoxha. Für Admir Osmicic kommt ein Einsatz zu früh, zudem ist Innenvereidigungspartner Fabio Liserra nach seiner umstrittenen Ampelkarte gegen Kassel gesperrt. Es sei deshalb nicht ausgeschlossen, dass Routinier Frederick Bruno in den Regionalliga-Kader zurückkehrt, so Breinlinger.
Dieser will mit mutigem Fußball bei der Bundesliga-Reserve überraschen. Mit einer guten „Mischung aus Anpassung (an Eintracht Frankfurt) und unserem eigenen Fingerabdruck“ möchte er im Ahorn Camp Sportpark einen Dreier landen.
Eintracht Frankfurt U23
Dies will Dennis Schmitt natürlich verhindern. Auch der Tabellenvorletzte aus Hessen steht unter Zugzwang, hat zuletzt mit 2:5 in Homburg verloren. „Im Vergleich zum Spiel gegen Homburg müssen wir nahezu alles besser machen. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, die uns so nicht passieren dürfen. Die Häufigkeit hat uns in Homburg schon in Hälfte eins das Genick gebrochen“, blickt der Eintracht-Trainer zurück.
Im für beide Teams enorm wichtigen Kellerduell werde es darauf ankommen, „dass wir wieder unser Spiel auf den Platz bekommen. Wir brauchen eine gute Kontrolle im Ballbesitz und eine Kompaktheit gegen den Ball. Dazu wird es entscheidend sein, dass wir unsere Torchancen effektiv verwerten“, ist Schmitt zuversichtlich, dass die Revanche für die 0:2-Hinspielniederlage gelingen wird. „Im Vergleich zum Saisonbeginn, worunter auch das Hinspiel in Villingen zählt, haben wir uns aus meiner Sicht weiterentwickelt, sind deutlich stabiler geworden und haben in allen Bereichen Schritte nach vorne gemacht.“