Margret Kreudler, hier mit dem ersten Vorsitzenden Werner Dengler, ist seit 50 Jahren im Gesangverein aktiv. Foto: Zabota

Zukunftspläne: Hauptversammlung beim Gesangverein "Eintracht" Effringen / Viele Ehrungen

Der Gesangverein "Eintracht" Effringen plant die in diesem Jahr gestrichenen Feiern zum 150-jährigen Bestehen im Jahr 2022 nachzuholen. Bei der Hauptversammlung im Sportheim gab es Wahlen und Ehrungen für seit Jahrzehnten treue Mitglieder.

Wildberg. Es ist sein liebster Tagesordnungspunkt: die Ehrungen. Das sagt der erste Vorsitzende des Gesangvereins "Eintracht" Effringen, Werner Dengler. Und wirklich muss jeder Außenstehende staunen, wie groß die Treue der Sängerinnen und Sänger ist. Bei der Hauptversammlung erhielt die langjährige Ehrensängerin Margret Kreudler Blumen und eine Urkunde – sie ist seit 50 Jahren aktiv dabei.

Der Vorsitzende selbst ist ebenfalls seit 40 Jahren dabei, für 20-jährige Aktivität geehrt wurden Uschi Hinger, Siegfried Pfandl und Walter Dürr. Die erst kürzlich verstorbenen Mitglieder Inge Huissel, der Ehrenvorsitzende Walter Volz und Lore Schmid haben sogar 75 Jahre, beziehungsweise je 62 Jahre gesungen. Offensichtlich spielte das Singen eine große Rolle in ihrem Leben.

"Ein Festakt und nicht singen – das geht nicht"

Selbst die Vereinszugehörigkeit einiger passiver Mitglieder rechnet sich in Jahrzehnten: Hans Huissel 70 Jahre, Rose Huissel und Heidi Seeger jeweils 60 Jahre, Leni Dürr, Willi Dürr und Gotthold Friedrich je 50 Jahre, Gertrud Fietkau erhielt ihre Anerkennung für 40 Jahre Mitgliedschaft. Siegfried Weinkauf ist 25 Jahre für den Chorverband aktiv.

Die Liste der Ehrungen war bei dieser Hauptversammlung deswegen so lang, weil die vorige Hauptversammlung ausgefallen ist. Entsprechend umfangreich war der Bericht der Schriftführerin Anni Majer, der bis in das Jahr 2019 zurückreichte. Die Vereinstätigkeit endete dann ziemlich abrupt mit dem Beginn der Pandemie, zumal Gesang als besonders infektiös gilt. Besonders bitter für den Verein ist, dass er 2021 sein 150-jähriges Bestehen hatte feiern wollen. Nun macht man sich vorsichtig daran, das Jubiläumskonzert und den Jubiläumsempfang für das Jahr 2022 zu planen. Wichtig: Gesang muss dann wieder erlaubt sein. "Ein Festakt und nicht singen – das geht nicht", sagt Werner Dengler.

Immerhin hat die Effringer "Eintracht" in diesem Jahr die Conradin-Kreutzer-Tafel erhalten, eine besondere Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg für Vereinigungen der Laienmusik, die seit mindestens 150 Jahren bestehen.

Die Effringer Sängerinnen und Sänger haben bei der Hauptversammlung auf Antrag von Ortsvorsteher Uwe Traub den alten Vorstand entlastet und einen Teil des neuen gewählt. Als zweite Vorsitzende Erika Ritz, als Schriftführerin amtiert weiterhin Anni Majer, im Ausschuss sind Reinhold Geigle, Elsbeth Walz, Horst Volz, Olaf Häusler Siegfried Pfandl, Elke May, Siegfried Weinkauf sowie Margarethe Fuchs, die an die Stelle von Lore Dombrowske tritt. Kassenprüfer sind weiterhin Reinhold Geigle und Walter Dürr. Im Amt bleiben der erste Vorsitzende Werner Dengler und Kassierer Norbert Trinkaus.

Was wäre nun ein Gesangverein ohne Musik? Werner Dengler dankte dem Vizechorleiter Gunther Faiss und dem Chorleiter Paul Ehrmann für deren Einsatz. Letzterer sagte in seinem Bericht, nun sei die Zeit, die Stimmen wieder aufzubauen. Er selbst umrahmte die Hauptversammlung am E-Piano mit Stücken von Charlie Parker, Jean-Philippe Rameau und Patrick Bebelaar.