Unter anderem im Bereich Mechatronik sind laut Arbeitsagentur Offenburg noch viele Ausbildungsstellen offen. Foto: Weißbrod

Viele junge Ortenauer starten am heutigen Freitag ihre Ausbildung. Die Agentur für Arbeit Offenburg registriert zum Stichtag jedoch noch fast 1300 offene Stellen. Kurzentschlossene haben demnach gute Chancen, noch einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Die Unternehmen aus der Region hatten für das beginnende Ausbildungsjahr insgesamt 3234 freie Stellen gemeldet. Offen sind laut Arbeitsagentur Offenburg aktuell noch 1270 – also rund 40 Prozent.

 

„In nahezu allen Branchen gibt es noch freie Ausbildungsplätze“, erklärt Timo Honisch aus der Geschäftsführung der Agentur, auf Anfrage unserer Redaktion. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, Handel, dem Dienstleistungssektor, Gesundheit und Sozialwesen, Lebensmittelverarbeitung und -herstellung, Baugewerbe und dem Logistikbereich seien Stellen bisher unbesetzt geblieben.

Unter den Top-Zehn Jobs, für die in der Ortenau zum Ausbildungsstart am meisten Stellen frei sind, gehören ganz klassische Berufe: Einzelhandelskaufmann, Verkäufer, Industriekaufkaufmann, Industriemechaniker, Fachkraft für Lagerlogistik, Bürokaufmann, Großhandelskaufmann, Zerspanungsmechaniker oder Mechatroniker.

749 Ausbildungsverträge im Ortenauer Handwerk

„Gleichzeitig gibt es in diesen Berufen auch Bewerberinnen und Bewerber. Leider passen aber nicht immer Stelle und Jugendlicher in den entsprechenden Berufen zusammen. Oft sind dies regionale Gründe, beispielsweise Erreichbarkeit und Mobilität“, so der Arbeitsmarkt-Experte.

Die Handwerkskammer Freiburg zählt derweil in ihrem Bezirk rund 2240 neue Ausbildungsverträge für das aktuelle Jahr – 749 davon im Ortenaukreis. Doch auch im Handwerk seien noch viele Ausbildungsplätze unbesetzt. „Im Handwerk ist dabei Platz für alle“, betont Kammerpräsident Johannes Ullrich.

Wer also noch eine Ausbildungsstelle sucht, der hat gute Chancen: „Ausbildungsverträge für dieses Jahr werden auch noch im September oder noch im letzten Quartal eines Jahres abgeschlossen. Ein Ausbildungsstart ist bis in den Herbst hinein noch möglich“, betont Timo Honisch. „Auch kurzfristige Bewerbungen können zum Einstellungserfolg führen.“ Die Berufsberatung der Offenburger Arbeitsagentur unterstütze alle jungen Menschen, die noch auf der Suche sind.

Endgültige Zahlen gibt’s erst im November

„Für Interessierte gibt es auch kurzfristig noch die Chance auf eine Ausbildung im Handwerk“, betont auch Handwerkskammer-Präsident Ullrich. Der digitale „Lehrstellen-Radar“ des Handwerks auf www.lehrstellen-radar.de könne dabei einen Überblick über noch freie Stellen bieten.

Erfahrungsgemäß werde sich die Zahl der freien Ausbildungsstellen „noch deutlich weiter reduzieren, da mit Datenstand August noch nicht alle Ausbildungserfolge verzeichnet sind“, erklärt Honisch von der Arbeitsagentur.

„Wie viele Lehrstellen zum Ausbildungsstart letztendlich noch unbesetzt sind, kann erst im November 2023 bekannt gegeben werden.“ Kurzfristige Ausbildungszusagen oder auch Stellennachbesetzungen mit Beginn in diesem Jahr seien möglich. Die IHK Südlicher Oberrhein, die Handwerkskammer Freiburg und die Agentur für Arbeit werden die endgültigen Zahlen im November veröffentlichen.