Die Musik- und Trachtenkapelle unterhielt in der Brandenkopfhalle mit Pop-Interpretationen aus den 1980er-Jahren und dem "Tanz der Vampire". Foto: Haller

Die Musik- und Trachtenkapelle Fischerbach hat mit einem gelungenen Jahreskonzert ihre Rückkehr nach der Corona-Pause gefeiert. Besonderes Lob erhielt Dirigent Thomas Michelfeit. Er habe das "musikalische Leben" der Musiker gerettet.

Fischerbach - Michelfeit hat die Leitung der Kapelle seit September inne, nachdem man sich von Jörg Wette getrennt hatte. Der Dirigent war als Interimslösung bis Jahresende vorgesehen, nach dem gelungenen Konzert am Samstag ist jedoch klar: Er macht weiter.

"Endlich ist es wieder soweit. Wir hoffen, dass wir in den zwei Jahren Corona-Pause nichts verlernt haben", sagte die Vorsitzende der Trachtenkapelle, Edith Roth, zur Begrüßung.

Dass die Musiker nichts von ihrem Können eingebüßt haben, zeigte sich schon beim Auftritt des Jugendorchesters Hausach-Fischerbach. Zunächst erklang das fröhliche Stück "Summernight Rock" von Steve McMillan und gleich darauf gab es, als klimatisches Gegenstück, die "Arctic Challenge" von Sven Van Carlsten. Ein Glockenspiel vermittelte die klirrende Kälte, der erste Teil der Sinfonie klang trotzdem nicht negativ, sondern für die zahlreichen Zuschauer viel eher nach Aufbruch.

Vor dem bekannten "Mah Nà Mah Nà" aus der "Muppet Show" hatte das junge Moderatoren-Duo Leni Breig und Luca Neumaier seinen großen Auftritt. Luca gab an die "Muppets" nicht zu kennen, Leni waren die Kult-Puppen hingegen ein Begriff. "Für die bin ich wohl zu jung", so Luca. "Heißt das etwa ich bin zu alt?", entgegnete Leni. Als Wiedergutmachung setzte Neumaier sofort zur herzlich-schmeichelnden Laudatio auf die Moderatorin an.

Gemeinsame CD mit der Stadtkapelle Hausach

Mit "Santana in Concert" und zwei Zugaben, "Oh Tannenbaum" inbegriffen, endete der Auftritt der jungen Musiker. Dirigent Raphael Janz warb abschließend noch für die Weihnachts-CD mit sieben vorfestlichen Liedern, die zusammen mit der Stadtkapelle Hausach aufgenommen wurde.

Die Musik- und Trachtenkapelle stieg – wie zum Beweis, nichts verlernt zu haben – anschließend mit dem "Ceremonial March" von Jan Van der Roost ein. Ein Werk mit der, laut Ansage, Schwierigkeitsstufe fünf von sechs.

Mit "The Witch and the Saint" wurden die Zuhörer in der Brandenkopfhalle dann auf eine musikalische Reise zur Zeit der Hexenverfolgung mitgenommen. Das schnelle Spiel der Klarinetten und Querflöten passte perfekt zu dem Klangbild einer Jagd. Die Pauken vermittelten die Bedrohung, die immer näher zu kommen schien. Eine plötzliche Pause ließ auf einen Todesfall hin schließen.

Anders als die Hexen-Geschichte mit Höhen und Tiefen, erklang das "Highland Cathedral" anschließend tragend und regelmäßig. Das Stück von Michael Korb und Uli Roever wird gerne für Hochzeitstänze aufgeführt.

Die letzten beiden Werke des Abends waren sehr bekannt. Der "Tanz der Vampire" blieb nicht ohne den Klassiker "Totale Finsternis" und in der "80er-Kulttour" gelang den Musikern das Kunststück, gleich fünf Songs der Neuen Deutschen Welle in einem Medley zu vereinen.

Langanhaltender Applaus war der Dank für den Konzertabend. Michelfeit erhielt ein Spielzeug-Feuerwehrauto für seinen Einsatz als "Feuerwehrmann" bei der Trachtenkapelle. "Du hast unser musikalisches Leben gerettet", lobte Roth.

Die Zugabe beim Jahreskonzert der Musik- und Trachtenkapelle Fischerbach versetzte die Zuhörer mit "Let it snow" in Weihnachtsstimmung – und bot eine Überraschung für zwei Klarinettistinnen. Diese wurden während ihrer Spiels von Kunstschnee bedeckt und behielten trotzdem die Konzentration für die richtigen Töne.