Bäckermeisterin Maria Theresia Schmieder ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Foto: Weis

Nach einem erfüllten Leben ist Anfang April im Alter von 87 Jahren die Schapbacher Bäckermeisterin Maria Theresia Schmieder im Kreis ihrer Töchter gestorben. In der Gemeinde Bad Rippolds­au-Schapbach war sie eine beliebte und geschätzte Mitbürgerin.

Bad Rippoldsau-Schapbach - 21 Jahre lang betrieb Maria Schmieder zusammen mit ihrem Mann Severin, der 2002 nach schwerer Erkrankung im Alter von 68 Jahren starb, das bekannte Café Künstle in der Schapbacher Ortsmitte. Außerdem hat sich Maria Schmieder jahrelang für die Kirche engagiert.

Maria Schmieder wurde 1933 als Kind von Johannes und Martha Künstle in Schapbach geboren und wuchs zusammen mit vier Geschwistern auf. Nach dem Besuch der Volksschule in Schapbach begann sie 1950 eine Bäckerlehre bei ihrem Vater Johannes Künstle. Ihren Berufswunsch, Lehrerin zu werden, konnte sie sich somit nicht erfüllen. Stattdessen half sie schon während der Schulzeit in der Backstube mit. Die Gesellenprüfung legte sie 1952 ab.

Nach Tod von Bruder Geschäft übernommen

Nachdem ihr Bruder Ewald schwer erkrankte, folgte sie dem Wunsche ihrer Eltern, die Meisterprüfung abzulegen, um das Geschäft zu übernehmen. Sie legte die Prüfung 1963 an der Bäckerfachschule in Weinheim ab. Unter 40 Prüfungsteilnehmern schnitt sie damals nicht nur als Prüfungsbeste ab, sondern sie war zu dieser Zeit auch die erste Bäckermeisterin im damaligen Kreis Wolfach.

1957 heiratete sie Severin Schmieder. 1965 übernahmen sie das Geschäft und führten es als Bäckerei und Café Künstle bis 1987. Dabei wurde sie stets tatkräftig von ihrem Mann Severin unterstützt. 37 Jahre übte Maria Schmieder den Beruf der Bäckermeisterin aus. 1987 erfolgte der Bau eines Eigenheims in der Wilhelm-Homburger-Straße, wo die Familie dann einzog. Mit den Töchtern Andrea und Dorothea wurden dem Ehepaar zwei Kinder geschenkt.

Weil die beiden Töchter andere berufliche Interessen hatten, gab Maria Schmieder ihren Betrieb auf. Von der Handwerkskammer wurde sie mit dem goldenen und dem diamantenen Meisterbrief ausgezeichnet. Auch ehrenamtlich engagierte sie sich. Zehn Jahre lang war sie im Schapbacher Kirchenchor aktiv, doch ihr Beruf ließ dieses Hobby später nicht mehr zu. Nahezu 20 Jahre war sie zudem umsichtige und tatkräftige Einsatzleiterin der Schapbacher Dorfhelferinnenstation.

Viele Jahre an Spitze der Frauengemeinschaft

Viele Jahre war sie Vorsitzende der katholischen Frauengemeinschaft Schapbach und neun Jahre Dekanatsvorsitzende des Dekanats Kinzigtal. Fast 25 Jahre war Maria Schmieder im Schapbacher Altenwerk aktiv, davon einige Jahre als Vorsitzende und bis zuletzt in der Gymnastikgruppe.

Um die Verstorbene trauert neben den beiden Töchtern auch ihr Enkelkind. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis in Schapbach statt.