Die Erneuerung der Hochspannungsleitung durch das Rheintal betrifft auch Ichenheim. Für die Bauzeit muss ein Provisorium her. Das bringt Einschränkungen mit sich.
Für den Neubau der Hochspannungsleitung Daxlanden-Eichstetten muss auf Ichenheimer Gemarkung während der Bauzeit eine Stromumleitung gebaut werden. Ortsvorsteher Helmut Roth (FW) war alles andere als erfreut, als er seinen Kollegen vom Ortschaftsrat bei der Sitzung am Mittwochabend von einem Bauprojekt berichten musste, das den südöstlichen Teil der Ichenheimer Gemarkung den ganzen Winter über ziemlich stark beanspruchen werde.
Bis ins Frühjahr hinein wird für den Neubau einer 380-Kilovolt-Hochspannungsleitung, die von Norden nach Süden durch das ganze Rheintal verläuft und die bestehende 220-Kilovolt-Leitung ersetzen soll, eine Stromumleitung gebaut werden müssen.
Für diese Umleitung, so Roth, müssten mehrere provisorische Masten aufgestellt werden, die zwar ohne Fundament errichtet werden sollen, aber für deren Aufstellung die bestehenden Wirtschaftswege während der Bauphase verbreitert und befestigt werden müssten. Die Trasse verlaufe, von der Gemarkung Schutterzell her kommend, vom Täuferwald nach Westen bis fast zur L 75. Ortsvorsteher Roth: „Die Feldwege sollen mit Schotter aufgeschüttet und die geteerten Wirtschaftswege mit Stahlplatten ausgelegt werden, damit die schweren und breiten Baufahrzeuge dort fahren können. Bis in den Mai hinein ist mit Behinderungen zu rechnen.“
Keine Bestattungen während der Arbeiten
Die Behinderungen werden vor allem Radfahrer betreffen und die Landwirte, die in diesem Gebiet Felder bewirtschaften. Weil Teile des Wirtschaftswegs mit Stahlplatten ausgelegt werden, müssten vor allem Radfahrer aufpassen, warnte Roth. Zu Behinderungen für Radler komme es auch auf dem Radweg entlang der L 75 südlich von Ichenheim, weil dort Behelfszufahren für die Baustellenfahrzeuge von der L 75 aus aufgeschüttet werden sollen. Betroffen seien auch der Ottenweierer Hof und der Täuferwald. Mit der Verwaltung sei abgesprochen, dass an den Tagen, wenn auf der Baustelle gearbeitet werde, keine Bestattungen stattfinden sollen.
Als nicht zufriedenstellend bezeichnete Roth die Kommunikation mit den Projektbetreibern: „Es gab bisher nur sehr spärliche Informationen. Ich habe die Firma zur Vorstellung des Projektes in den Ortschaftsrat eingeladen, das wurde abgelehnt.“ Die Masten sollen so lange stehen bleiben, bis die neue Stromleitung in Betrieb gehe. In geschätzten fünf Jahren werde nochmals die gleiche Baustelleneinrichtung aufgebaut, um die Masten wieder abzubauen. „Dann werden wir sehen, in welchem Zustand sich die Wirtschaftswege befinden.“
Das Bauprojekt
Der Ausbau der Hochspannungsleitung zwischen Daxlanden bei Karlsruhe sowie Eichstetten (Regierungsbezirk Freiburg) im mittleren Abschnitt in der nördlichen Ortenau hat laut dem Regierungspräsidium Freiburg zum Ziel, die Übertragungskapazität zu erhöhen, um die steigende Nachfrage Baden-Württembergs nach erneuerbarer Energie abzudecken. Die Trans-Net-BW plant die Verstärkung des Übertragungsnetzes auf der Höchstspannungsebene von 220 Kilovolt auf 380 Kilovolt zwischen den Umspannwerken Daxlanden und Eichstetten. Auf den verschiedenen Teilabschnitten werden zahlreiche neue Strommasten errichtet und alte Maste zurückgebaut. Die Bauarbeiten sind laut Regierungspräsidium größtenteils in der bestehenden Trasse.