Gerüstet für den Ernstfall mit vielen Verletzten: In ein mobiles Versorgungszentrum hat sich am Samstagmorgen das THW-Gelände im Zimmerner Inkom verwandelt.
In Windeseile haben die Einsatzeinheiten 1 und 2 der DRK-Bereitschaften aus dem Kreis Rottweil den „Behandlungsplatz25“, wie die Versorgungseinheit offiziell heißt, im Rahmen einer Übung aufgebaut. Im Anschluss hatten Besucher anderer Bereitschaften und Hauptamtliche des DRK die Möglichkeit, sich die mobile Zeltstadt, die ein zentrales Element des Bevölkerungsschutzes darstellt, anzuschauen und erläutern zu lassen.
Bei größeren Schadenslagen und mehr als 25 Verletzten kommt der „Behandlungsplatz25“ zum Einsatz, erklärt Manfred Lenz, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Rottweil. 25 Verletzte können in den vier Zelten, die in verschiedene Kategorien eingeteilt sind, versorgt werden – vom Schwerst- und lebensgefährlich Verletzten, bis hin zum Leichtverletzten.
Bei Zugunglück oder Busunglück ein Puffer
Bei einer großen Schadenslage, beispielsweise einem Zug-, oder Busunglück, mit vielen Verletzten brauche es einen Puffer, bis die Patienten in Kliniken verteilt werden können. „Und in den Zelten werden sie entsprechend versorgt“, erklärt Lenz weiter. Hier gibt es vom Beatmungsgerät, über den Defibrillator und Verbandsmaterial, bis hin zum Pflaster alles, was es sonst auch im Rettungswagen gibt.
Notarzt übernimmt Koordination
Im Eingangszelt begutachtet ein Arzt die eingehenden Patienten und übergibt sie dann zur ersten Versorgung an die verschiedenen Kategorien, bis sie schließlich per Rettungswagen oder Hubschrauber in eine Klinik gebracht werden, wenn nötig. Der Leitende Notarzt übernimmt in Koordination mit der Leitstelle, in welche Klinik die Patienten jeweils gebracht werden können.
Die Versorgungseinheit ist, was Strom und Wasser anbelangt, völlig autark und kann nahezu überall aufgebaut werden. Der Aufbau geht recht schnell. „In eineinhalb Stunden sind wir einsatzbereit“, sagt Manfred Lenz.
Jeder Handgriff muss im Ernstfall sitzen
Mit dem Verlauf der Übung war der neue DRK-Kreisbereitschaftsleiter Björn Speiser sehr zufrieden. Und so konnten die DRKler die Einheit nach einer verdienten Stärkung wieder in die drei speziellen Fahrzeuge verfrachten, in der Hoffnung, dass sie nie zum Einsatz kommen muss.
Dennoch müsse das Szenario immer wieder geübt werden, damit im Ernstfall jeder Handgriff perfekt sitzt und das Zusammenspiel der Bereitschaften perfekt funktioniert.
Auch Fabian Erichsen, der Ortsbeauftrage des THW war vor Ort und schaute sich die Einheit an. „Das ist schon sehr interessant“, sagt er.
THW und DRK verbunden
Das THW und die DRK-Bereitschaft sind freundschaftlich verbunden und tauschen sich beim Blaulichtstammtisch regelmäßig aus. „Wenn man sich kennt, hilft das auch in gemeinsamen Einsätzen“, betonen Lenz und Erichsen. Aber es brauche auch immer wieder Ehrenamtliche, die sich engagieren. Interessierte können sich gerne melden, laden sie ein.