Neben Eimern, Besen und Schaufeln kamen beim Hilfseinsatz von Jens Seeger, Kevin und Marius Kübler, Heiko Seeger und Thomas Seeger (von links) in Bad Neuenahr-Ahrweiler auch Bagger und Radlader zum Einsatz. Foto: Seeger

Fünf Feuerwehrmänner aus Wörnersberg haben sich zusammengetan und sind mit Geldspenden im Gepäck ins rheinland-pfälzische Katastrophengebiet gefahren. In Bad Neuenahr-Ahrweiler haben sie bei den Aufräumarbeiten geholfen.

Wörnersberg - Alle fünf stammen aus Wörnersberg und sind in der dortigen Feuerwehr aktiv. Doch nur die Brüder Marius und Kevin Kübler leben noch in ihrem Heimatort. Heiko Seeger wohnt inzwischen in Nagold, sein Bruder Jens in Haiterbach und der andere Bruder, Thomas, in Seewald-Hochdorf.

"Ich wollte helfen", sagt Heiko Seeger. Auf seinen Online-Aufruf haben sich die anderen Vier spontan gemeldet. Obwohl ihre Anfrage bei der Hochwasserhilfe im Landkreis Ahrweiler unbeantwortet blieb, machten sie sich mit einem Privatfahrzeug voller Eimer, Schaufeln und Verpflegung nachts auf den Weg zu einem Sammelplatz in einem Industriebetrieb. Von dort wurden sie von einem Shuttle-Service in das Katastrophengebiet gebracht.

Der erste Eindruck war schockierend. "Die Menschen haben alles, was im Erdgeschoss und im Keller war, verloren – manche sogar das ganze Haus", beschreibt Marius Kübler das Bild der Verwüstung. Eingesetzt wurden die fünf Männer aus Wörnersberg in einem Weingut mitten in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Insgesamt 30 Frauen und Männer machten sich daran, drei Gewölbekeller auszuräumen. Sie bildeten eine Kette und schafften Unmengen von Schlamm mit Eimern nach draußen, und danach die Flaschen und Fässer. Mit Baggern und Radladern wurde anschließend alles zu einer Müllsammelstelle transportiert. Dort kamen vor allem die fünf Feuerwehrmänner zum Einsatz.

"Wir haben die Straße besenrein verlassen", freut sich Jens Seeger über den Hilfseinsatz. Vor Ort haben die Fünf noch die Geldspenden, die ihnen Freunde und Bekannte anvertraut hatten, verteilt. Zwei Kuscheltiere, die Heiko Seeger mitgenommen hatte, schenkte er einem kleinen Mädchen, das er auf der Straße traf. Nach einem Essen, das ihnen vom THW auf dem Marktplatz spendiert wurde, ging es mit dem Shuttlebus zurück zum Auto.

Kevin Kübler fährt gleich noch mal los

"Wir sind direkt wieder heimgefahren – mit einem guten Gewissen", ist Jens Seeger zufrieden, den Menschen wenigstens ein bisschen geholfen zu haben. Denn die Helfer aus Wörnersberg haben viel Dankbarkeit erfahren. "Die Bilder waren schlimm", blickt Heiko Seeger auf den Einsatz zurück. Doch am Ende sei Positives hängengeblieben: der Zusammenhalt der Gesellschaft und die Dankbarkeit der Menschen im Katastrophengebiet über die enorme Hilfe von außen.

Gerade Helfer mit Kenntnissen im Katastrophenfall und mit Ersthelferkenntnissen, wie Feuerwehrmänner, seien besonders gefragt, haben die Männer erfahren. Deshalb ist einer der Fünf, Kevin Kübler, mit einem Freund am folgenden Wochenende gleich noch einmal zum Hilfseinsatz gefahren – und über Nacht geblieben, um zu helfen.