Raupen des Eichenprozessionsspinners sind auf einem Ast zu sehen. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in Horb zunehmend aus und gefährdet Mensch und Tier. Die Stadt möchte mit gezielten Maßnahmen reagieren, um die Ausbreitung zu stoppen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

In Baden-Württemberg und auch im Stadtgebiet von Horb gibt es nach Angaben der Stadt Horb seit einigen Jahren Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner. Dieser eigentlich unauffällige Nachtfalter ist eine Schmetterlingsart, deren Raupen in Eichen leben. Die wärmeliebende Art verbreitet sich aufgrund der veränderten klimatischen Situation verstärkt. Die wärmeren und trockeneren Sommer bieten dem Insekt optimale Wachstumsbedingungen.

 

Problematisch sind dabei die Raupen und ihre Brennhaare. Diese sind Auslöser von juckenden, entzündlichen Hautreaktionen. Vor allem bei trockenwarmer Witterung werden diese durch Luftströmungen über weite Strecken verteilt, bis zu 200 Meter. Durch das Protein Thaumetopoein wird eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems bei Mensch und Säugetieren, wie zum Beispiel Hunde, ausgelöst, die individuell unterschiedlich ausfallen kann. Dazu zählen etwa lokale Hautentzündungen, Augen- und Atemwegsreizungen.

Die Stadt Horb teilt dazu mit: „Um die Gefahr für Bürgerinnen und Bürger einzudämmen, werden auch dieses Jahr wieder befallene Bäume an stärker frequentierten Stellen präventiv gegen die weitere Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners behandelt. Dazu wird ein selektiv wirkendes Mittel von unten in den frischen Blattaustrieb der betroffenen Eiche geblasen. Die an den frischen Blättern fressenden Raupen werden dadurch in ihrer Entwicklung gehemmt. Für Bienen, Hunde, Katzen und Menschen ist das Mittel unschädlich.“

Prävention ist einfach und günstig

Die Maßnahme sei sorgfältig abgewogen worden: „Die Prävention ist recht einfach und kostengünstig durchzuführen, das spätere Entfernen von Nestern und Raupen ist sehr aufwendig und risikoreich. Der mögliche Personenschaden ist dabei deutlich erhöht, betroffene Bereiche müssen abgesperrt und gemieden werden. Die Nester müssen über den Restmüll entsorgt und verbrannt werden, da die Brennhaare sehr langlebig sind“, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung.

Die geplanten Maßnahmen sollen in den kommenden Wochen kurzfristig terminiert werden, da diese sich nach dem vorangeschrittenen Blattaustrieb und der Witterung richten würden.

Die Stadtverwaltung Horb bittet um Verständnis, wenn die zu behandelnden Stellen kurzfristig abgesperrt werden. Hiervon seien auch einzelne Bereiche des Ruhewalds tangiert.