Hans-Jörg Kammer mit Leni Singer und Leon Götz, zwei seiner derzeitigen Jungmusiker in der Ausbildung Foto: Karlheinz Hoffmann

Hans-Jörg Kammerer ist seit Jahrzehnten im Musik- und Trachtenverein Neuhausen aktiv, gerade die Ausbildung liegt ihm am Herzen. Der Ehrenvorsitzende übernahm Verantwortung an der Spitze, für sein Engagement bekam er zahlreiche Auszeichnungen.

Als Musiker mit Leib und Seele könnte man Hans-Jörg Kammerer beschreiben. Die Jugendausbildung ist für den Ehrenvorsitzenden des Musik- und Trachtenvereins Neuhausen ein fester Bestandteil seines Musikerlebens.

 

In seiner frühesten Jugend stand zuerst die Jagd nach dem runden Leder auf dem Programm. So zeigte er sein Talent in der Jugend des FC Kappel. Mit zwölf Jahren kam der gebürtige Schabenhausener, der mittlerweile in Neuhausen wohnte, erstmals mit dem damals noch als Musikverein titulierten Verein in Kontakt. Das nebeneinander zwischen Fußball und Musizieren setzte sich noch bis zu seiner Wahl als Vorsitzender des Musik- und Trachtenvereins 1981 als 26-Jähriger fort.

Musikalische Leitung der Jugendkapelle

Bereits ein Jahr zuvor hatte er begonnen, Jugendliche auszubilden. Das Jahr 1986 hat für Hans-Jörg Kammerer eine besondere Bedeutung. Mit der Gründung der Bläserjugend übernahm er zusätzlich das Amt des Vorsitzenden sowie die musikalische Leitung der Jugendkapelle. So stand er sozusagen an drei Stellen in verantwortungsvoller Position.

Die Ausbildung hatte mit bis zu zehn jungen Musikern einen hohen Stellenwert. 1993 übergab er das Amt des Vorsitzenden der Bläserjugend in jüngere Hände. Ein besonderer Höhepunkt war 1994 die Teilnahme beim Wertungsspiel in Karlsruhe mit der Jugendkapelle, die er weiterhin leitete. Ein erster Rang mit Belobigung war der verdiente Lohn. In all den Jahren hat er circa 150 Jugendliche durch intensive Vorbereitungen zu den Prüfungen der Leistungsabzeichen in Junior, Bronze und Silber des Blasmusikverbands geführt. In diesem Gremium ist er auch seit 2010 als Vorsitzender des Bezirks IV tätig.

Nach wie vor Spaß bei der Arbeit mit Jugendlichen

Die Kommunalpolitik beschäftigte den rührigen Musiker von 1995 bis 2010. Hier war er Ortschaftsrat. 2018 und 2019 brachten größere Einschnitte in seinem Musikerleben. Zuerst gab er den Dirigentenstab der Jugendkapelle in jüngere Hände. Auch den Vorsitz des Hauptvereins legte er nach 38 Jahren nieder.

Somit blieb dem fast 70-Jährigen neben der Mitwirkung als Aktiver im Orchester der Großen nur noch seine geliebte Jugendausbildung. Solange der innere Antrieb, der ihn zu Beginn seiner Zeit als Ausbilder motivierte, noch vorhanden ist, will er in dieser Funktion weiter tätig sein. Er habe nach wie vor Spaß bei der Arbeit mit den Jugendlichen, erklärt der dadurch jung gebliebene Musiker.

Im Verein erlebte er während seiner langen Vorstandstätigkeit zahlreiche Höhepunkte. Eine Konzertreise nach Mali Losinj im ehemaligen Jugoslawien, die 900-Jahr-Feier in Neuhausen, das 75-jährige Vereinsbestehen, das internationale Folkloretreffen in Lauenburg, die Feste in Ellmendingen bei Pforzheim, Siersburg im Saarland, Dottikon in der Schweiz und bei vielen befreundeten Musikvereinen sowie die Erweiterung des Festplatzgebäudes zählten zu den herausragenden Ereignissen.

Gute Zusammenarbeit mit vielen Partnern

Für ihn sei immer die gute Zusammenarbeit mit der Kirche, der Gemeinde, dem Kindergarten und der Grundschule, den Neuhauser Vereinen, dem Trachtengau, dem Blasmusikverband Schwarzwald-Baar, dem Vorstandsteam und seinen Musikern wichtig gewesen, betont Kammerer. Für sein überaus großes ehrenamtliches Engagement bekam er 1995 die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Die Gemeinde Königsfeld würdigte seine Arbeit im Verein und der Kommune mit der Bürger- und der Ehrenmedaille in den Jahren 1998 und 2006. Zudem erhielt er die große goldene Ehrennadel vom Bund Deutscher Blasmusikverbände für 50 Jahre aktive Tätigkeit und das goldene Gauehrenzeichen vom Trachtengau Schwarzwald.