Janina und Daniel Edele – selbst Hundehalter – wollen der in Not geratenen Tierschutzorganisation "ANUA" in Spanien helfen. Foto: Kost

Sie haben Reptilien, Hasen und auch zwei süße Hunde. Keine Frage, Janina und Daniel Edele aus Stetten mögen Tiere. Umso mehr sorgen sie sich um die derzeitige Situation der Tierschutzorganisation ANUA in Südspanien, die darum kämpft, Straßenhunden ein würdiges Leben zu ermöglichen. Sie wollen die Edeles unterstützen.

Haigerloch-Stetten/Freudenstadt - Mischlingshund Paul ist inzwischen zwölf Jahre alt und stammt aus Polen, Möpsin Sissi ist drei Jahre alt und kommt aus Ungarn. Beide haben Janina und Daniel Edele als ganz kleine Hunde über Tierschutzorganisationen zu sich geholt und bereuen das bis heute nicht. "Wir haben damit beste Erfahrungen gemacht", berichtet Janina Edele, denn ein seriöse Tierschutzorganisation sorgt dafür, dass solche Hunde auch gechippt und geimpft sind.

Über die "Vergiss mich nicht Tiernothilfe" aus Freudenstadt ist Janina Edele auf ANUA im südspanischen Almeria aufmerksam geworden. Der ehrenamtlich arbeitende Freudenstädter Verein hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, die Lage für Straßen- und Tierheimhunde in Spanen zu verbessern.

Dabei arbeitet die Tiernothilfe eng mit Tierschützern vor Ort zusammen und unterstützt diese bei Kastrationsprojekten zur Eindämmung der Hundeflut, beim Unterhalt von Tierheimen vor Ort und nicht zuletzt bei der Vermittlung von Tieren. Die Tiernothilfe vermittelt jährlich gut 150 Hunde aus Partnertierheimen in Spanien an neue Besitzer in Deutschland.

Gerade in südeuropäischen Ländern gehören Kettenhunde oder misshandelte Jagdhunde immer noch zur Tagesordnung. In Spanien landen sie am Ende häufig in "Perreras" – von den Kommunen betriebene Tötungsstationen, in denen das Schicksal der Tiere nach einer Wartefrist von wenigen Tagen besiegelt ist, wenn der Hund nicht an neue Besitzer vermittelt werden kann.

Um die Hunde vor dem Tod zu bewahren, dafür kämpfen in Spanien kleine ehrenamtliche Tierschutzorganisationen wie ANUA, die im Jahr 2018 300 Hunde versorgt und vermittelt hat. Solche Organisationen haben es aber schwer ihre Arbeit zu finanzieren und Akzeptanz zu finden, denn der Stellenwert des Tierschutzes in Spanien ist gering und Tierschutzstandards sind mit denen wie man sie hier kennt, nicht zu vergleichen.

ANUA so berichtet Janina Edele, habe sich unter anderem durch Flohmärkte finanziert. Doch weil diese während der Corona-Pandemie auch in Spanien untersagt waren, ist der Verein laut Edele "praktisch auseinandergebrochen". Er besteht momentan in erster Linie aus Alejandra Martos, mit der Janina Edele in engen Kontakt steht, und ein paar Mitstreitern.

Bedingt durch offene Tierarzthonorare und Rechnungen bei Futterlieferanten, haben sich die Schulden von ANUA auf einen fünfstelligen Betrag angehäuft und Alejandra Martos betreut derzeit selbst 15 schwerst misshandelte Hunde. "Die Frau lebt für die Hunde und ist dankbar für jede Säckchen Futter, das sie nicht kaufen muss", erzählt Janina Edele.

Ihr Entschluss stand deshalb rasch fest: da muss geholfen werden. 120 Kilogramm Tierfutter hat sie inzwischen organisiert und über einen hiesigen Großhändler, der auch in Spanien ansässig ist, für ANUA geordert. Nun hofft sie, dass sie in ihren Bemühungen auch Unterstützung aus der Bevölkerung und von anderen Hundehaltern erhält. "Jeder Euro ist wichtig, aber auch Sachen wie übrige Leinen oder Hundegeschirr helfen", sagt Janina Edele.