Eva Landenberger (links) ist seit Oktober 2022 im Ruhestand. Nun arbeitet nur noch Foto: Störzer

Die Berichte von den Einrichtungen der Stadt Alpirsbach standen auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Dazu gehörten die Schulsozialarbeit, die Sprachförderung im Kindergarten, das Archiv sowie die Bücherei.

Peter Krause berichtete über den Stand an den Grundschulen. Zu den bewährten Angeboten gehörten die Beratung von Schülern, häufig auch mit den Eltern. Ein weiterer Schwerpunkt war die Gewaltprävention mit Sozialtraining in den Gruppen. Ein bewährtes Angebot, stellte Krause fest, waren die Streitschlichter zur Auflösung von Bagatellstreitigkeiten sowie bei verhärteten Fronten. Der Schülerrat fördert das Demokratieverständnis auch bei den Kleinsten durch Beteiligung, Teamarbeit, Steuerung von Gruppenprozessen und bei der Schulentwicklung durch Mitsprache bei Spiel- und Pausengeräten. Krause schloss mit dem Hinweis, dass er sich nach vier Jahren verabschiedet. Seine Nachfolgerin Sigrun Huß, eine Kindheitspädagogin, werde sich in der nächsten Sitzung vorstellen.

Erhöhung des Deputats erforderlich

Über die Sprachförderung an den Kindergärten berichtete Ivonne Kilguß. Zum März 2022 hat sie ihre 50-prozentige Anstellung begonnen. Da sie auf kein vorhandenes Konzept aufbauen konnte, erstellte sie dieses. Zwar haben 30 Prozent der Kinder in der Sprachförderung einen Migrationshintergrund, allerdings haben auch viele Kinder mit deutschen Eltern einen hohen Bedarf. Die Bildungspolitik in Baden-Württemberg sieht eine intensive Sprachförderung in Kleingruppen von drei bis sieben Kindern sowie einen Zeitbedarf von 120 Zeitstunden vor. Wie sie resümierte, wäre für den enormen Zeitaufwand eine Erhöhung des Deputats um fünf bis zehn Prozent erforderlich. Zudem wäre eine Einschulungsuntersuchung durch Fachpädagogen sinnvoll, um frühzeitig Förderbedarf feststellen zu können. Sie äußerte den Wunsch, ein Taschengeld für Kleinmaterial zu erhalten. Bürgermeister Michael Pfaff stellte im Gemeinderat zur Abstimmung, das Taschengeld auf 20 Euro monatlich festzulegen. Diesem Antrag wurde entsprochen.

Aus dem Rathaus ausgelagert

Stefan Zizelmann berichtete über das Stadtarchiv. Es gab 36 Anfragen, welche Familien- oder Stadtgeschichte betrafen, aber auch Anfragen von Privatpersonen oder anderen Behörden. Zu den Tätigkeiten 2022 gehörte die Übernahme von städtischen Unterlagen, die aus dem Rathaus ausgelagert werden mussten. Da die Räumlichkeiten beengt waren, hat die Stadt neue im Haus angemietet. Ordnungs- und Verzeichnisunterlagen wurden für die Stadt und die Archive in den Stadtteilen erstellt und ergänzt. Archiviert wurde auch die geschichtliche Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten.

Stelle wurde bislang nicht neu besetzt

Gisela Krötz berichtete über die Stadtbücherei. Sie ist dort seit 2013 als Mini-Jobberin beschäftigt. Da im Oktober die frühere Leiterin Eva Landenberger in den Ruhestand ging, ist sie nun alleine für die Stadtbücherei zuständig.

2022 wurden 19 244 Medien ausgeliehen, 3000 mehr als 2021. Der Bestand zum 31. Dezember 2022 lag bei 14 933 Medien. Die 244 Leserkonten umfassen nicht alle Personen, da auch Familien ein Konto haben können. Neuanmeldungen gab es 47. Es wurden 381 neue Medien und 175 Zeitschriften bestellt. „Die im Dezember mit den Restmitteln bestellten Medien konnten bislang von mir nicht erfasst und eingestellt werden“, so Krötz. „Dies ist mir aus Zeitgründen nicht möglich, ebenso wie die Schulführung durch die Bücherei“, stellte sie dar. „Die 50-prozentige Stelle von Landenberger wurde bislang nicht neu besetzt.“ Die Bücherei ist seit Oktober nur noch am Mittwoch- und Freitagnachmittag geöffnet.

Gemeinderat nimmt sich der Thematik an

Florian Kohler (ZfA) fragte, ob Ehrenamtliche eine Möglichkeit wären. Krötz denkt, dass dies wenig hilfreich wäre. Es könnten zwar einfache Arbeiten erledigt werden, allerdings wäre eine Leitung durch diese Personen nicht möglich. Bürgermeister Pfaff sagte, dass sich der Gemeinderat bei der kommenden Sitzung mit dieser Thematik beschäftigen werde.