Mit Trauer und Bestürzung nahmen viele Menschen aus Ettenheim und Umgebung den Tod des langjährigen Schulleiters des August-Ruf-Bildungszentrums Bertold Bangert zur Kenntnis. Die Beerdigung wird am Freitag sein.
Bertold Bangert starb am 14. Dezember im Alter von 84 Jahren. Bis zuletzt sah man den stets freundlichen, vielfach ehrenamtlich engagierten ehemaligen Schulleiter des August-Ruf-Bildungszentrums in der Stadt.
Die hohe Wertschätzung, die Bangert genoss, kam in besonderem Maß bei seiner Verabschiedung im Juli 2004 in den Würdigungen von Bürgermeister Bruno Metz, Schulamtsdirektor Joachim Schwab, Personalrats-, Eltern- und Schülervertretern zum Ausdruck. „Sie hinterlassen Werte, die in unserer Stadt nachklingen“, so würdigte Bürgermeister Metz Bangerts Offenheit, Kooperationsfähigkeit, Werte-Orientierung, sein Verständnis von wertschätzendem Umgang.
Die gute Schule im Auge, das Kind im Mittelpunkt, die Wertschätzung aller am schulischen Leben Beteiligten, das Wertlegen auf ein gutes Miteinander hob Schulamtsdirektor Joachim Schwab als prägnante Merkmale von Bangerts Geisteshaltung hervor. Er habe stets großen Wert auf ein gutes Miteinander aller am Schulleben Beteiligten gelegt. Er hinterlasse „Spuren in den Herzen der Menschen“ der Menschen, die ihn kennenlernen durften, so Schwab.
Schule neu ausgerichtet
Bürgermeister Metz benannte sichtbare Spuren, die Bangert nach mehreren beruflichen Einsätzen, unter anderem auch als Schulleiter in der Türkei, in den Jahren 1993 bis 2004 als Schulleiter in Ettenheim hinterlässt: den Wechsel der Grundschule in die Freiburger Straße, den Wechsel der Realschule ins Bienle, die dortigen baulichen Erweiterungen, die Neuprofilierung der Schullandschaft.
Er habe wesentlichen Einfluss genommen auf die neue Namensgebung der Schule nach August Ruf, Helfer der Juden in Zeiten des Nationalsozialismus. Darin komme seine humanistische Grundhaltung, seine Aufgeschlossenheit für fremde Kulturen, seine tolerante Grundhaltung und der ständige Blick über den Tellerrand zum Ausdruck.
Bis zuletzt half er Flüchtlingen
Diese Einstellung wurde nach Bangerts Eintritt in den „Ruhestand“ beispielsweise vielen Flüchtlingen hilfreich zuteil. Unzähligen von ihnen half Bangert bis zuletzt bei dem schweren Zugang zur deutschen Sprache, gerade auch Flüchtlingen, die sich im Berufsleben integrierten. Lange wird Bertold Bangert mit seinem Wirken und seiner wertschätzenden, gleichermaßen nachdenklichen und höflich-freundlich-fröhlichen Art in Erinnerung bleiben. Am Freitag dieser Woche wird er um 13 Uhr zu Grabe getragen.