Die Kindertagesstätte Pfiffikus der Stadt Wolfach ist noch bis einschließlich Freitag wegen Corona geschlossen. Foto: Bea

Im Laufe der vergangenen Woche hatte es im Kindergarten Pfiffikus immer mehr positive Fälle gegeben – bei Kindern und Erziehern. Nun ziehen Stadt und Einrichtung die Reißleine. Die Kita bleibt jetzt voraussichtlich eine Woche lang geschlossen.

Vor einer Woche, am Dienstag, hatte es den ersten positiven Corona-Fall in der Einrichtung gegeben, berichtet Leiterin Andrea Kraus. "Ab da habe ich gemerkt, dass die Ansteckungen rasante Formen angenommen haben und immer mehr Kinder und Erzieher positiv waren. Inzwischen sind sechs der insgesamt 17 Erzieher positiv getestet, wie viele der 68 Kinder aktuell infiziert sind, kann ich nicht sagen – ich bekomme fast halbstündig neue Meldungen von Eltern über ein positives Testergebnis", berichtet Kraus im Gespräch mit unserer Redaktion.

Corona-Welle bereits im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr hatte es bereits eine Corona-Welle gegeben, die ebenfalls eine Schließung der Einrichtung zur Folge hatte. Diesmal habe es von allen Gruppen jemanden erwischt – egal ob geimpft, geboostert oder genesen.

Kraus glaubt, dass die Welle diesmal noch nicht beendet ist, deshalb müssten weitere Ansteckungen auf alle Fälle verhindert werden.

Gemeinsam mit der Stadt als Träger habe sie am Sonntag entschlossen, die Reißleine zu ziehen und den Kindergarten ab Montag vorerst nicht mehr zu öffnen. Die Eltern hat Kraus über die Kindergarten-App informiert. "Die meisten der Eltern, mit denen ich gesprochen habe, finden es richtig, dass der Kindergarten nun geschlossen bleibt."

Kinder brauchen fünf Tage in Folge negativen Test

Einige hätten ihre Kinder auch schon im Laufe der vergangenen Woche zuhause gelassen, weil sie das Geschehen mitbekommen haben. Alle Kinder der Kita müssten, wenn ein positiver Fall bekannt wird, fünf Tage hintereinander im Testzentrum einen negativen Test machen, erläutert Kraus.

Auch Stadtmitarbeiterin Kathrin Ribeiro dos Santos erzählt, dass die Lage sich im Laufe der vergangenen Woche immer mehr zugespitzt habe. "Die Kita zu schließen, ist die richtige Entscheidung. Wir müssen genau wie die Eltern auch zum Schutz der Kinder handeln und ohne die Schließung bekämen wir das Virus wohl nicht mehr aus der Einrichtung raus", erklärt Santos.

Kein Kontakt zum Gesundheitsamt möglich

Die Entscheidung zur Schließung sei bisher nur von städtischer Seite getroffen worden, das Gesundheitsamt habe sich bis heute nicht bei der Einrichtung gemeldet, berichtet die Kindergarten-Leiterin. "Ich habe bereits am Donnerstag versucht, Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufzunehmen, doch die Hotline konnte mir für eine öffentliche Einrichtung nicht weiterhelfen. Auch am Wochenende und am Montag habe ich versucht, sowohl per Mail als auch per Telefon Kontakt aufzunehmen – bisher erfolglos."

Ergebnisse der PCR-Tests dauern mehrere Tage

Ein weiteres Hindernis in der Frage nach der Anzahl der Infizierten seien die Testergebnisse der PCR-Tests. "Die Schwierigkeit ist, dass einige Ergebnisse erst nach drei bis vier Tagen kommen. Manche Erzieherinnen, die ihren Test am Donnerstag gemacht haben, haben am Montag immer noch auf das Ergebnis gewartet", berichtet die Leiterin.

Sie selbst dürfe nur die Testergebnisse der Kinder und Erzieher von einer Teststation oder von PCR-Tests an das Gesundheitsamt übermitteln, positive Schnelltests von zuhause zählten nicht.

Das ist der bisherige Plan

Die Leiterin der Wolfacher Kita Pfiffikus, Andrea Kraus, wartet noch auf die Anordnung des Gesundheitsamts. Bisher ist angedacht, die Einrichtung diese Woche geschlossen zu lassen und am kommenden Montag wieder zu öffnen. Dann sei die Einrichtung zehn Tage lang geschlossen gewesen und die Ansteckungsgefahr hoffentlich gedämmt, so Kraus.